
(Foto: picture alliance / Wolf von Dewi)
Mit "Weltsparen" hat Tamaz Georgadze eines der erfolgreichsten Fintechs Deutschlands erschaffen. Auf der Plattform können europäische Banken ihre Angebote für die Geldanlage einstellen.
Den Begriff Wunderkind hört Tamaz Georgadze nicht gerne. Aber beim gebürtigen Georgier trifft der Begriff zu. Mit vier Jahren Schach gespielt, mit zwölf Jahren Abitur gemacht, bereits mit 15 das Wirtschaftsstudium abgeschlossen, und verschiedene Doktortitel besitzt er auch. Doch statt gleich selbst zu gründen, hat Tamaz Georgadze zunächst zehn Jahre lang bei einer Beratungsgesellschaft gearbeitet. "Man sieht ja an meinem Studiensammelsurium, dass ich nicht wirklich wusste, was ich im Leben vorhabe", erzählt er.
"Das Risiko einer Gründung hätte ich wahrscheinlich mit 40 Jahren nicht auf mich genommen", erklärt Georgadze, warum er den Schritt mit knapp über 30 Jahren doch gewagt hat. Raisin heißt das Unternehmen, das in Deutschland als "Weltsparen" auftritt. Die Plattform ist eine Art europäisches Vergleichsportal für Geldanlage. Welche Bank bietet die besten Zinsen aufs Tagesgeld? "Weltsparen will darauf die Antwort geben", verspricht der Gründer.
Allerdings gehe es nicht nur um die Kunden. "Es gibt in Europa 5.000 Banken. Alle kreieren ihre eigene Einlagen-Infrastruktur." Für einen Großteil dieser Banken ist das ein unverhältnismäßig hoher Aufwand. Die entsprechende Infrastruktur bieten deshalb Georgadze und seine zwei Mitgründer. Man könnte es auch so formulieren: "Weltsparen" macht in dieser Hinsicht die Hausaufgaben der Banken.
Davon hätten die Banken in Deutschland reichlich zu bewältigen, findet Georgadze. "Banking in Deutschland ist sehr traditionell", kritisiert er. Es gebe noch viel persönlichen Verkauf und wenig rein digitale Abschlüsse. Dazu seien die Kostenstrukturen sehr hoch. "Der deutsche Bankenmarkt hat etliche Herausforderungen."
Warum "Weltsparen" häufig als sehr konservativ geführt wahrgenommen wird und wie es um die deutsche Fintech-Landschaft steht, verrät Tamaz Georgadze im ntv-Podcast "So techt Deutschland".
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Quelle: ntv.de