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Grenzenlose Freude, …
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… tiefe Trauer und …
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(Foto: Reinaldo Coddou: "Buenos Aires"/Edition Panorama)
… leider auch exzessive Gewalt sind allgegenwärtig im argentinischen Fußball und vor allem bei den Spielen der vielen Profiklubs in und um Buenos Aires.
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Willkommen in der Welthauptstadt des Fußballs! Nirgendwo sonst …
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… ist die Liebe zum Fußball in allen ihren vielschichtigen Facetten tiefer in den Herzen der Fans verwurzelt als in Buenos Aires. Ihre Leidenschaft ist legendär.
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Hier kann jeder Spieltag zu einem Festtag werden. Allerdings …
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… führt die südamerikanische Heißblütigkeit der Fans und deren tiefe Verbundenheit mit ihrem Verein immer öfter zu gewalttätigen Exzessen. 1924 bei einem Spiel der Südamerika-Meisterschaft gab es das erste Todesopfer zu beklagen. Seitdem mussten mehr als 250 Menschen ihre Leidenschaft zum Fußball mit dem Leben bezahlen.
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Die Liebe zu Farben und Trikot sei zu stark, rechtfertigen sich die Ultra-Fangruppierungen, "Barrabravas“ genannt. Der argentinische Fußballverband …
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… versucht mit Regelanpassungen zu reagieren. Die traditionelle Platzwahl gibt es nicht mehr: Die Heimelf muss in der zweiten Halbzeit grundsätzlich mit ihren Fans im Rücken spielen. Zuvor waren die gegnerischen Teams immer wieder mit Wurfgeschossen und Feuerwerkskörpern traktiert worden - und die Heimfans haben so gewissermaßen "mitgespielt".
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Stacheldraht ist daher aus den Fußballstadien in Buenos Aires - im Gegensatz zu vielen europäischen Arenen, wo selbst die Zäune, die die Fans vom Spielfeld trennen, abgeschafft worden sind - nicht wegzudenken.
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Eine weitere Besonderheit in so manchem Stadion von Buenos Aires ist der Wassergraben um Teile des Spielfelds herum - wie hier im "Estadio Juan Domingo Peron“ von Racing Club. Aber auch die Heimspielstätten von Velez Sarsfield und Lanus verfügen über dieses Extra.
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Die Fußballstadien von Buenos Aires - sie sind eine Geschichte für sich. Nahezu jedes Rund oder Oval hat seine eigene Besonderheit. Das bekannteste Stadion Argentiniens und wohl auch das beliebteste ist "La Bombonera".
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Die Pralinenschachtel, wie die Heimspielstätte der Boca Juniors genannt wird, besteht aus drei Tribünenseiten und einer VIP-Logen-Wand. Die dahinter liegenden Grundstücke konnten bisher nicht erworben werden, um aus der Wand die vierte Tribünenseite und damit ein "richtiges Stadion" zu bauen.
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Das "Libertadores de America“ von Independiente verfügt über folgende Besonderheit: Das 1928 errichtete Stadion wurde 2006 für einen Neubau fast komplett abgerissen. Zwei Drittel stehen allerdings bisher erst wieder.
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Die Fans von Racing freut’s. Ihr Stadion liegt nur einen Steinwurf von dem des verhassten Erzfeindes Independiente entfernt. Dennoch: …
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… Das klassischste aller Derbys von Buenos Aires ist Boca gegen River Plate. Arbeiterklub gegen gehobene Mittelschicht. "Bombonera“ gegen "Monumental“, Blau und Gelb gegen …
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… Rot und Weiß. Es sind die mit Abstand größten und beliebtesten Fußballklubs Argentiniens. Boca gewann bisher 17 internationale Titel, nur der AC Mailand war erfolgreicher. Derzeit haben beide Vereine aber mit dem Meisterschaftsrennen nichts zu tun, welches in Argentinien in zwei Halbserien ausgetragen wird.
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Weitaus schlimmer dran ist aber Ferro Carril Oeste, einer der traditionsreichsten Klubs, von Eisenbahnern gegründet und in den 80er Jahren zwei Mal argentinischer Meister. Dem Stadion "Architecto Ricardo Etcheverri“ ist die Patina förmlich anzusehen.
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Auch das "Monumental de Villa Lynch“ des …
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… Viertligisten Urquiza ist offensichtlich in die Jahre gekommen. Ein Problem vieler Stadien in Buenos Aires, wie auch …
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… die gleichnamige Heimspielstätte des Drittligisten Colegiales beweist.
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Ein Problem ist dabei oft die Lage der mehr als 60 Stadien von Buenos Aires. Das "Estadio Alfredo Ramos“, in dem der Drittligist San Telmo derzeit seine Heimspiele austrägt, weil die eigentliche Heimstatt von den Behörden gesperrt wurde, …
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… liegt mitten in Wohngebieten liegt.
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Ein Umbau oder eine Modernisierung scheitert dadurch neben dem fehlenden Geld auch an Grundstücksfragen. An den Fans liegt es …
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… eher nicht, wie die Anhänger von Tigre beweisen.
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Dem Stadion "Jose Dellagiovanna" ist kaum anzusehen, dass ein Erstligist hier seine Heimspiele austrägt.
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Bei vielen Stadien wurde innen noch modernisiert oder sie sehen zumindest noch recht neu aus, wie beispielsweise in Huracan, wo die Sitzplätze aus Zement direkt in die Tribüne eingelassen sind.
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Von außen erkennt man aber den Zahn der Zeit deutlich, der am "Tomas Adolfo Duco" nagt. Im Volksmund heißt das Stadion übrigens "El Palacio" - der Palast. Humor haben die Argentinier also.
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Den bedeutendsten Namen trägt das "Diego Armando Maradona“-Stadion von Argentinos Juniors. Hier gab die "Hand Gottes" ihr Erstligadebüt. 1976, mit 15 Jahren.
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Seitdem warten die Fans des Erstligisten sehnsüchtig auf einen neuen jungen Superstar. Maradona, …
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… im Stadtteil Lanus geboren, war bereits vor seiner Spielerkarriere ein Star bei den Argentinos, denn er jonglierte in den Halbzeitpausen mit Orangen.
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Heutzutage spielen nur noch wenige argentinische Stars in der heimischen Primera Division. Argentinien ist der Fußballprofi-Exporteur Nummer Eins der Welt - noch vor Brasilien. Erst im gesetzten Alter kehren viele von ihnen zurück, um ihre Karriere in der Heimat zu beenden: Maradona tat dies bei den Boca Juniors.
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Bei Racing macht es derzeit Roberto Ayala, der lange Zeit in der Abwehr des FC Valencia unüberwindlich gewesen war.
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Die Fans feiern ihre Stars aber alle - egal ob jung oder alt.
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Und das sieht dann meist so aus: Klopapierrollen und Papierschnipsel werden auf das Spielfeld geworfen.
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(Foto: Edition Panorama)
Ein Überbleibsel der triumphalen Heim-WM 1978.
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Das Ganze wird in der Regel so lange praktiziert, bis aus dem grünen Rasen ein buntes Spielfeld geworden ist. Oft beginnen die Partien dann mit Verspätung, weil das Grün erst wieder bespielbar gemacht werden muss.
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Aber dann geht es richtig ab.
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Also: Auf Wiedersehen, …
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… in Buenos Aires!
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Der weiß-blauen ...
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... Welthauptstadt des Fußballs!
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(Foto: Edition Panorama)
(Text: Thomas Badtke; Bilder alle aus dem Buch "Buenos Aires - Welthauptstadt des Fußballs" von Reinaldo Coddou H., erschienen im Verlag Edition Panorama).
Buenos Aires: Stadien, Fans, Gewalt Argentinische Form des Fußball-Seins
An keinem anderen Ort der Welt ist Fußball so allgegenwärtig wie in Buenos Aires. Denn nirgendwo sonst gibt es eine solch hohe Dichte an Profiklubs und Stadien, ist die Rivalität zwischen den Klubs so groß und liegen grenzenlose Freude, tiefe Trauer und exzessive Gewalt so nah beieinander wie hier. Ein Porträt der Welthauptstadt des Fußballs.
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