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An der altehrwürdigen Anfield Road brannte ein Trikot ...
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... von "Verräter" Fernando Torres.
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Die ansonsten eher hartgesottene britische Yellow Press beklagte den "Transfer-Wahnsinn, wie hier der "Daily Mirror".
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Und die Uefa, die unter Präsident Michel Platini jüngst die Regeln zum Financial Fairplay verabschiedet hat, macht sich große Sorgen.
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Der "verrückteste Tag der englischen Transfergeschichte" ("Daily Mail") hat auf der Insel alle Rekorde gesprengt - und vielerorts für Entsetzen gesorgt.
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"Wow! Wie viel wären Ronaldo, Messi - oder ich? - auf diesem verrückten Markt wohl wert?", twitterte der englische Nationalmannschaftskapitän Rio Ferdinand. Was witzig gemeint war, hatte angesichts der unmittelbar vor Ende der Wechselfrist am Montagabend aufgerufenen Phantasiesummen einen sehr ernsten Kern.
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Der FC Chelsea blätterte 59 Millionen Euro für Torres (britischer Rekord) und …
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… weitere 25 Millionen für Verteidiger David Luiz von Benfica Lissabon hin.
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Liverpool holte Stürmer Andy Carroll für 41 Millionen Euro aus Newcastle …
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… und zahlte Ajax Amsterdam 26,5 Millionen Euro für Luis Suarez.
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Zuvor hatte schon Manchester City den Wolfsburger Edin Dzeko für 34 Millionen verpflichtet.
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Zudem wechselte der englische Gelegenheits-Nationalstürmer Darren Bent für 28,8 Millionen Euro vom FC Sunderland zum abstiegsbedrohten Verein Aston Villa. Inklusive aller erfolgsabhängigen Bonuszahlungen kann die Transfersumme noch auf gut 38 Millionen Euro steigen.
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Insgesamt 234 Millionen investierten die 20 Klubs der Premier League im Januar - britischer Rekord und weitaus mehr, …
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… als etwa in der Bundesliga (45 Millionen) oder in Spanien (27,7 Millionen Euro) ausgegeben wurde. Und das mitten in der schwersten britischen Rezession seit 30 Jahren!
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"Welche Rezession?", fragte das Massenblatt "Sun" dann auch angesichts des "Transfer-Irrsinns".
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Der "Guardian" schrieb entsetzt von dem "Tag, an dem der Wahnsinn zurück in den Fußball kam".
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Das Blatt zitierte zudem einen namentlich nicht genannten "Insider" aus der Europäischen Fußball-Union (Uefa), der "besorgniserregende Tendenzen" sieht.
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Das gilt vor allem für Chelsea, in das Öl-Milliardär Roman Abramowitsch nach zwischenzeitlichem Sparkurs doch wieder Abermillionen hineinpumpt.
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Denn Liverpool investierte zwar insgesamt 67,5 Millionen Euro, nahm durch den Torres-Deal sowie den Verkauf von Ryan Babel an 1899 Hoffenheim aber auch 66 Millionen Euro ein.
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Bei Chelsea standen den Ausgaben minimale Einnahmen gegenüber, wie für die Ausleihe von Stürmer Daniel Sturridge. Noch pikanter: Am Tag des Transferwahnsinns verkündete der Klub sogar noch, dass er im Jahr 2009/10 satte 83 Millionen Euro Verlust gemacht habe.
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Die Einlassung von Vereinschef Ron Gourlay, die "Blues" seien "auf dem richtigen Weg", klang da wie Hohn - gerade in den Ohren der Uefa, deren Finanz-Fairplay ad absurdum geführt wurde.
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Doch auch die Experten auf der Insel sind entrüstet. Er sei "wütend" wie jeder Fan von Newcastle, klagte der ehemalige Nationalstürmer Alan Shearer über Carrolls Wechsel.
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Nicht nur, weil United keinen adäquaten Ersatz mehr bekam, sondern weil "das eine unglaubliche Summe ist für einen, der - wie viel noch gleich? - 14 Tore in gerade mal einer halben Saison Premier League geschossen hat".
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Tatsächlich brachte es Carroll bisher auf elf Tore in 19 Partien ...
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... und ein Länderspiel.
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Da scheinen die fast 60 Millionen Euro für den Welt- und Europameister Torres besser investiert - wenngleich der Transfer in Liverpool für einen Schock sorgte ...
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... und bisher nur drei Spieler teurer waren als der Spanier. Angeführt wird die Rangliste von Cristiano Ronaldo (94 Mio.), es folgen Zinedine Zidane (76 Mio.) und Kaka (65 Mio.). Käuferklub war jeweils Real Madrid.
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"Es ist mein Traum, die Champions League zu gewinnen", sagte der Spanier über seine Motivation für den Wechsel, "und ich bin sicher, dass ich das mit Chelsea kann."
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Mit Liverpool also nicht, hieß das. Mit Spannung wird Torres' Debüt am Sonntag an der Stamford Bridge erwartet - ausgerechnet gegen die Reds, für die er seit 2007 in 142 Spielen 81-mal getroffen hatte.
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Carroll wird dann noch fehlen. Er hat sich am Oberschenkel verletzt, als er von einem Barhocker fiel.
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Entweder, weil er einen Drink nehmen wollte, oder weil er zuvor schon zu viele Drinks gehabt hatte.
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Auch in Polizeigewahrsam war der 22-Jährige schon, nachdem er mit einem Teamkollegen eine Ex-Freundin angegriffen haben soll.
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Gerade der sündhaft teure Wechsel dieses talentierten, aber offenbar "bösen" Buben ist es, der die Fans entrüstet. "35 Millionen Pfund für Carroll - das ist doch dumm!", sagte einer.
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Jack Wilshere vom FC Arsenal, der als künftiger Spielmacher von Englands Nationalmannschaft vorgesehen ist, widersprach via Twitter.
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Er ist überzeugt: "Andy Carrol wird für Liverpool und England ein großartiger Spieler sein."
Brennendes Trikot, exorbitante Ablösen Transfer-Wahnsinn in England
Mitten in der schlimmsten britischen Rezession seit 30 Jahren geben Englands Fußballklubs das Geld aus, als könnten sie es selbst drucken. Innerhalb weniger Stunden wird der britische Transferrekord gleich zweimal gebrochen. Vor allem die 40-Millionen-Ablöse, die der FC Liverpool für Andy Carroll zahlt, sorgt bei Fans und Experten für Kopfschütteln.
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