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Sie war die letzte große Chansonnette Frankreichs, poetisch und dabei resolut, elegant und verspielt.
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Sie war die letzte große Chansonnette Frankreichs, poetisch und dabei resolut, elegant und verspielt.

Nun ist Juliette Gréco tot. Sie starb zu Hause im Kreise ihrer Familie, hieß es in einer Mitteilung. Die Muse der Pariser Boheme wurde 93 Jahre alt.
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Nun ist Juliette Gréco tot. Sie starb zu Hause im Kreise ihrer Familie, hieß es in einer Mitteilung. Die Muse der Pariser Boheme wurde 93 Jahre alt.

Melancholie in ihren dunklen Augen, das blasse Gesicht wirkungsvoll umrahmt von schwarzer Haarpracht, in enge Hosen und einen schwarzen Pullover gekleidet, ...
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Melancholie in ihren dunklen Augen, das blasse Gesicht wirkungsvoll umrahmt von schwarzer Haarpracht, in enge Hosen und einen schwarzen Pullover gekleidet, ...

... so saß Juliette Gréco einst, 20 Jahre jung, auf einem Foto vor der Kirche Saint-Germain-des-Prés.
4 / 22 (Foto: imago images / Photo12)

... so saß Juliette Gréco einst, 20 Jahre jung, auf einem Foto vor der Kirche Saint-Germain-des-Prés.

Dieser Schnappschuss sollte die Sängerin nach dem Krieg zur Symbolfigur der jungen Rebellen im befreiten Paris machen.
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Dieser Schnappschuss sollte die Sängerin nach dem Krieg zur Symbolfigur der jungen Rebellen im befreiten Paris machen.

Dann wurde sie als "Grande Dame de la Chanson" zu einem Markenzeichen.
6 / 22 (Foto: imago images/ZUMA Press)

Dann wurde sie als "Grande Dame de la Chanson" zu einem Markenzeichen.

"Wie ist es nun, Gréco, singen Sie jetzt?", fragte Jean-Paul Sartre die Südfranzösin aus Montpellier, die sich zu seinem Existenzialistenkreis gesellt hatte. Der französische Philosoph hatte Gréco in einer Kellerbar in Saint-Germain-des-Prés entdeckt, dem Pariser Intellektuellenviertel in den 50er Jahren.
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"Wie ist es nun, Gréco, singen Sie jetzt?", fragte Jean-Paul Sartre die Südfranzösin aus Montpellier, die sich zu seinem Existenzialistenkreis gesellt hatte. Der französische Philosoph hatte Gréco in einer Kellerbar in Saint-Germain-des-Prés entdeckt, dem Pariser Intellektuellenviertel in den 50er Jahren.

Auch Albert Camus und Francois Mauriac schrieben dann Lieder für sie. Und die Gréco trat so aus den verräucherten Kellern der Existenzialisten in das richtige Rampenlicht.
8 / 22 (Foto: imago images/Prod.DB)

Auch Albert Camus und Francois Mauriac schrieben dann Lieder für sie. Und die Gréco trat so aus den verräucherten Kellern der Existenzialisten in das richtige Rampenlicht.

Schon bald gingen ihre Titel wie "Si tu t'imagines", "L' Eternel féminin" und "Déshabillez-moi" um die ganze Welt.
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Schon bald gingen ihre Titel wie "Si tu t'imagines", "L' Eternel féminin" und "Déshabillez-moi" um die ganze Welt.

Die zierliche Diva des Chansons, die jedes Lied mit der ihr eigenen Gestik des Körpers und vor allem ihrer Hände betonte, hatte ein wechselhaftes Schicksal zu bewältigen.
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Die zierliche Diva des Chansons, die jedes Lied mit der ihr eigenen Gestik des Körpers und vor allem ihrer Hände betonte, hatte ein wechselhaftes Schicksal zu bewältigen.

Ihr Hang zur Schwermut muss aus ihrer schwierigen Kindheit stammen, die sie in ihrer Autobiografie "Jujube" (1983, Ich bin wie ich bin) uneitel und ganz offen beschrieben hatte.
11 / 22 (Foto: imago images/Everett Collection)

Ihr Hang zur Schwermut muss aus ihrer schwierigen Kindheit stammen, die sie in ihrer Autobiografie "Jujube" (1983, Ich bin wie ich bin) uneitel und ganz offen beschrieben hatte.

Die Turbulenzen kurz nach dem Weltkrieg haben so manche Weichen gestellt.
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Die Turbulenzen kurz nach dem Weltkrieg haben so manche Weichen gestellt.

Ihren Vater, einen korsischen Polizeikommissar, hat sie kaum gekannt.
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Ihren Vater, einen korsischen Polizeikommissar, hat sie kaum gekannt.

Die Mutter, die im Widerstand aktiv war und von der Gestapo deportiert wurde, "liebte mich nicht", wie sie schrieb.
14 / 22 (Foto: imago images / Photo12)

Die Mutter, die im Widerstand aktiv war und von der Gestapo deportiert wurde, "liebte mich nicht", wie sie schrieb.

Als sie in den Fünfzigerjahren zunächst weniger gefragt war, spielte Juliette Gréco in einigen Filmen mit - bis zum ersten von mehreren Comebacks 1957.
15 / 22 (Foto: imago/PanoramiC)

Als sie in den Fünfzigerjahren zunächst weniger gefragt war, spielte Juliette Gréco in einigen Filmen mit - bis zum ersten von mehreren Comebacks 1957.

Zwei Jahre später gastierte sie als erste französische Sängerin im Nachkriegsdeutschland. Dem Auf und Ab ihrer Laufbahn entspricht ihr stürmisches Privatleben.
16 / 22 (Foto: picture alliance/dpa)

Zwei Jahre später gastierte sie als erste französische Sängerin im Nachkriegsdeutschland. Dem Auf und Ab ihrer Laufbahn entspricht ihr stürmisches Privatleben.

Sie war zunächst mit dem Schauspieler Philippe Lemaire (im Bild mit der gemeinsamen Tochter Laurence Marie) verheiratet, dann von 1966 bis 1977 mit Michel Piccoli.
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Sie war zunächst mit dem Schauspieler Philippe Lemaire (im Bild mit der gemeinsamen Tochter Laurence Marie) verheiratet, dann von 1966 bis 1977 mit Michel Piccoli.

Zu den frühen Liebschaften gehörte der legendäre schwarze Jazz-Trompeter Miles Davis: "Man kann sagen, dass das Liebe auf den ersten Blick war". Obwohl Miles kein Wort Französisch sprach und sie kein Englisch, "haben wir uns extrem gut verstanden".
18 / 22 (Foto: imago/United Archives International)

Zu den frühen Liebschaften gehörte der legendäre schwarze Jazz-Trompeter Miles Davis: "Man kann sagen, dass das Liebe auf den ersten Blick war". Obwohl Miles kein Wort Französisch sprach und sie kein Englisch, "haben wir uns extrem gut verstanden".

In den 90er Jahren wurde ihre triumphale Rückkehr vor allem von dem Pianisten Gérard Jouannest stark gefördert - mit ihrem langjährigen musikalischen Begleiter knüpfte sie 1988 auch das Band der Ehe.
19 / 22 (Foto: imago/Future Image)

In den 90er Jahren wurde ihre triumphale Rückkehr vor allem von dem Pianisten Gérard Jouannest stark gefördert - mit ihrem langjährigen musikalischen Begleiter knüpfte sie 1988 auch das Band der Ehe.

Von der Musikwelt verabschiedete sie sich mit ihrer Tournee "Merci". Man müsse wissen, wann der Zeitpunkt gekommen sei, aufzuhören, sagte sie. Ihre 2015 gestartete Tournee führte sie auch nach Deutschland.
20 / 22 (Foto: REUTERS)

Von der Musikwelt verabschiedete sie sich mit ihrer Tournee "Merci". Man müsse wissen, wann der Zeitpunkt gekommen sei, aufzuhören, sagte sie. Ihre 2015 gestartete Tournee führte sie auch nach Deutschland.

In den vergangenen Jahren lebte sie zurückgezogen, ein Konzert in Zürich etwa musste sie 2017 aus gesundheitlichen Gründen absagen.
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In den vergangenen Jahren lebte sie zurückgezogen, ein Konzert in Zürich etwa musste sie 2017 aus gesundheitlichen Gründen absagen.

Dabei galt ihre größte Liebe der Musik. "Das fehlt mir fürchterlich", erklärte sie noch im Sommer in einem Interview. "Mein Lebenszweck ist das Singen."
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Dabei galt ihre größte Liebe der Musik. "Das fehlt mir fürchterlich", erklärte sie noch im Sommer in einem Interview. "Mein Lebenszweck ist das Singen."

Mittwoch, 23. September 2020

Bleicher Teint und Pagenschnitt Juliette Gréco - die "Schwarze Muse"

Sie war eine der großen Stars des französischen Chansons. Jahrzehntelang besang Juliette Gréco mit ihrer dunklen Stimme das Leben und die Liebe. Nun ist die Grande Dame im Alter von 93 Jahren gestorben.
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