Panorama

Gasexplosion in der Türkei 19 Tote bei Grubenunglück

Bei einer Explosion in einem türkischen Kohlebergwerk kommen 19 Arbeiter ums Leben. Bei dem Unglück im Nordwesten des Landes gibt es keine Überlebenden.

Türkische Minenarbeiter bangen um ihre Kumpel.

Türkische Minenarbeiter bangen um ihre Kumpel.

(Foto: REUTERS)

Das sagte der türkische Arbeitsminister Omer Dincer. Ihm zufolge hatten Kontrollen bereits vor Monaten Sicherheitsmängel in dem Bergwerk ergeben.

Die Explosion brachte den Schacht in Mustafakemalpasa in der Provinz Bursa am Donnerstagabend zum Einsturz. Nach Angaben von Provinzgouverneur Sahabetting Harput ereignete sich die Explosion, als Arbeiter rund 220 Meter unter Tage eine Ladung Dynamit zündeten. Die genaue Unglücksursache müsse noch untersucht werden.

Laut Dincer war das Bergwerk regelmäßig kontrolliert worden, zuletzt im Mai. Dabei sei eine Reihe von Mängeln festgestellt worden. Der Bergwerksleitung sei eine Frist bis Dezember gesetzt worden, um sie abzustellen.

Experten müssten nun feststellen, ob die "geforderten Arbeiten" erledigt worden seien, sagte der Minister. Derzeit gehe er jedoch davon aus, dass die Kohlegrube von einem "erfahrenen Team" geleitet wurde, das sich an "die allgemeinen Arbeitsvorschriften gehalten" habe.

Unglücksstelle zunächst unerreichbar

Stundenlang sind auch die Rettungskräfte hilflos.

Stundenlang sind auch die Rettungskräfte hilflos.

(Foto: dpa)

Rettungsteams konnten die Unglücksstelle zunächst nicht erreichen, weil in dem Bergwerk hohe Konzentrationen von Methangas gemessen wurden. Die Retter mussten stundenlang warten, bis genügend Sauerstoff in den Schacht gepumpt wurde. Als sie schließlich einrücken konnten, fanden sie nur noch Leichen.

Wegen der schwierigen und gefährlichen Bedingungen unter Tage konnten nach Angaben des Arbeitsministers zunächst nur zwei Leichen geborgen werden. An der Unglücksstelle sei der Schacht äußerst eng, zudem seien die Zerstörungen groß.

Grubenunglücke sind in der Türkei vor allem in privat betriebenen Bergwerken keine Seltenheit, Sicherheitsvorschriften werden häufig vernachlässigt.

Quelle: ntv.de, AFP

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