Sorge ums Great Barrier Reef 40 Orte in Australien überflutet
05.01.2011, 10:56 Uhr
Momentaufnahme aus Rockhampton.
(Foto: dpa)
Die Überschwemmungen im Nordosten Australiens weiten sich immer mehr aus. Dutzende Bergwerke, Eisenbahntrassen und Häfen sind überflutet. Nun wird auch noch befürchtet, dass Gift ins Meer gelangen und das Great Barrier Reef belasten könnte.
Die Überschwemmungen im Nordosten Australiens haben sich auf 40 Orte ausgeweitet. Dutzende Bergwerke, Eisenbahntrassen und Häfen seien überflutet, sagte die Regierungschefin des vor allem betroffenen Bundesstaats Queensland, Anna Bligh. Das Ausmaß der Überschwemmungen sei in der Geschichte des Landes beispiellos, der wirtschaftliche Schaden für die Stahlindustrie und die Landwirtschaft immens, fügte sie hinzu.
Wissenschaftler befürchten, die schmutzigen und mit Giftstoffen belasteten Wassermassen könnten, einmal ins Meer gelangt, den Korallen des berühmten Great Barrier Reefs schaden. Meteorologen sagten für die kommenden Tage weiteren Regen vorher.
Für den Tagesverlauf rechneten die Behörden in der von der Außenwelt abgeschnittenen Stadt damit, dass der Pegel des Fitzroy-Flusses den Höchststand von 9,4 Meter erreichen könnte. In der Stadt St. George wurde für den Beginn der kommenden Woche ein Wasserstand von bis zu 14 Metern vorausgesagt. Zahlreiche Einwohner kämpften sich dort durch die Fluten, evakuierten von den Wassermassen eingeschlossene Altenheime, brachten Kranken in Sicherheit und richteten ein Notlazarett ein. "Jeder springt ein und tut, was er kann", sagte der St. George wohnende Senator Barnaby Joyce. Das Militär setzte in den überfluteten Gebieten zwei weitere Hubschrauber ein.
Rund 200.000 Menschen sind auf einer Fläche von der Größe Deutschlands und Frankreichs von den Fluten betroffen. Zehn Menschen starben bisher, die Schäden dürften sich nach Behördenschätzungen auf mehrere Milliarden Dollar summieren. Rund drei Viertel der von Queensland mussten wegen der Überschwemmungen ihren Betrieb einstellen, nach Angaben der Regierung belaufen sich allein die Verluste der Kohleindustrie auf derzeit 100 Millionen Australische Dollar, umgerechnet 75,5 Millionen Euro pro Tag.
Quelle: ntv.de, AFP