Nicht vergessen: Winterreifenpflicht! Am Wochenende droht Eisregen
04.12.2010, 11:06 Uhr
(Foto: dpa)
Vorsicht! Ab heute müssen bei Schnee, Eis und Matsch alle Autos Winter- oder Allwetterreifen mit dem Matsch- und Schneesymbol haben. Wer ohne erwischt wird, riskiert Bußgeld und Punkte. Besonders klug wäre es ohnehin nicht: Eisregen ist angesagt. Der Winter bleibt Deutschland erhalten.
Winterreifen sind von heute an Pflicht - passend zum nächsten Glättechaos. Nach kurzer Atempause drohe auf Deutschlands Straßen am Wochenende gefährlicher Eisregen, meldete der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach. Die lange erwartete Winterreifenpflicht wurde am Freitag im Bundesgesetzblatt veröffentlicht. Demnach müssen ab dem Wochenende bei Schnee, Eis und Matsch alle Autos Winter- oder Allwetterreifen mit dem Matsch- und Schneesymbol haben.
Wegen des heftigen Wintereinbruchs sind die Reifen allerdings vielerorts ausverkauft. Wer auf glatten Straßen mit Sommerreifen erwischt wird, muss dennoch 40 Euro zahlen. Behindert der Fahrer wegen seiner unpassenden Reifen auch noch den Verkehr, werden 80 Euro fällig. Umfragen zufolge haben rund 90 Prozent der Autofahrer Winterreifen.
Das Chaos ist weg
Die Verkehrslage in Norddeutschland hat sich in der Nacht entspannt. Zwar kam es nach Angaben der Polizei in Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Niedersachsen wegen Schnee- und Eisglätte noch zu mehreren Unfällen. Dabei entstanden überwiegend Sachschäden. Die meisten Autofahrer hätten sich aber den Witterungsbedingungen angepasst, sagten Polizeisprecher in Kiel, Hamburg und Hannover.
Bereits am Freitag hatte sich die Lage in den meisten Regionen Deutschlands beruhigt. Auch der Zug- und Flugverkehr lief wieder weitgehend rund.
Geld zurück von der Bahn
Die Deutsche Bahn meldete noch einige Zugausfälle und Verspätungen im Nah- und Fernverkehr. Bis zum Montag können sich Kunden ihre Bahntickets erstatten lassen, wenn sie wegen des Wetters lieber nicht reisen wollen - ohne die sonst übliche Gebühr von 15 Euro. Es könne am Wochenende erneut zu Verspätungen und Ausfällen im Nah- und Fernverkehr kommen, hieß es bei der Bahn.
Probleme gab es auch noch im Zugverkehr vom europäischen Kontinent nach London. Bei den Eurostar-Hochgeschwindigkeitszügen gebe es noch bis Sonntag Behinderungen, hieß es bei dem Unternehmen. Der Flughafen Gatwick öffnete wieder für den regulären Flugverkehr. Allerdings sei weiter mit Verspätungen zu rechnen, sagte ein Sprecher.
In Polen erfroren bis zum Morgen erneut 12 Menschen, seit Beginn der Woche gab es damit rund 30 Kältetote. In der Nacht zum Freitag mussten zudem rund 150.000 Menschen im schlesischen Czestochowa (Tschenstochau) ohne Heizung ausharren - bei Temperaturen von minus zehn Grad. Eine Wärmeleitung war gebrochen. In Frankreich rauschte der Stromverbrauch in die Höhe, weil immer mehr Menschen mit Elektroöfen gegen die ungewöhnliche Kälte im Land anheizten.
Quelle: ntv.de, dpa