Mission Impossible in den "Roaring Forties" Australien erweitert Suchgebiet für MH370
22.03.2014, 08:33 Uhr
Mit einem Großaufgebot von Schiffen und Flugzeugen durchkämmt halb Südostasien auf der Suche nach der verschwundenen Boeing den Indischen Ozean. Es ist ein Gebiet, das unter Seefahrern wegen seines Wellengangs berüchtigt ist.
Australien hat das Suchgebiet nach möglichen Wrackteilen der seit genau zwei Wochen vermissten Boeing ausgeweitet. Sechs Flugzeuge suchen ein 36.000 Quadratkilometer großes Areal weit von der südwestaustralischen Küste entfernt ab. Das teilte die australische Seesicherheitsbehörde Amsa mit. Auf Satellitenbildern hatten Experten rund 2500 Kilometer südwestlich vom australischen Ort Perth Objekte im Indischen Ozean ausgemacht, die Bruchstücke der Maschine sein könnten.
China und Japan unterstützen die australische Suchaktion. Peking hat fünf Schiffe in die Region beordert. Der mit Helikoptern beladene chinesische Eisbrecher "Xuelong" - übersetzt Schneedrache – ist vom australischen Hafen Fremantle bei Perth in See gestochen, wie Chinas Nachrichtenagentur Xinhua meldet. Peking hatte seine Marineschiffe von der Suche vor Indonesien abgezogen und in das Gebiet vor Australien geschickt. Die Boeing 777-200 hatte 239 Menschen an Bord, darunter waren 153 Chinesen.
Mehr als drei Stunden dauert der Flug vom australischen Stützpunkt Pearce zu dem Suchgebiet. Im Einsatz sind unter anderem drei Seeaufklärer vom Typ Orion P-3. Sie sind mit Radar, Sonar und Infrarot-Sensoren ausgestattet und können mit Hilfe eines Magnetdetektors Objekte bis 300 Meter Wassertiefe orten. Japan hat ebenfalls Überwachungsflugzeuge nach Australien beordert. Zwei Flugzeuge von Chinas Luftwaffe sind bereits unterwegs und ein drittes soll laut Xinhua ebenfalls in Richtung Australien aufbrechen. Sie sollen am Sonntag mit Erkundungsflügen beginnen.
Hohe Wellen und Westwind
Die Suche stellt die Piloten und Seeleute jedoch vor große Herausforderungen. Seefahrer bezeichnen die Region als "Roaring Forties". Das Gebiet liegt zwischen dem 40. Und 50. Breitengrad und ist gekennzeichnet durch eine starke Westwinddrift. Das Wetter ist meist unbeständig und der Wellengang hoch. Zwei Frachtschiffe sind momentan in der Gegend unterwegs und halten nach möglichen Wrackteilen Ausschau, wie Amsa mitteilte.
Seit zwei Wochen ist die Boeing der Malaysia Airlines spurlos verschwunden. Sie war am 8. März auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking. Die Ermittler sind nach Signal- und Datenanalysen überzeugt, dass die Maschine nach dem Start radikal vom Kurs abwich und noch stundenlang weiterflog. Am vergangenen Samstag, eine Woche nach dem Verschwinden, sagte der malaysische Regierungschef Najib Razak, alles deute darauf hin, dass die Kommunikationssysteme an Bord absichtlich abgestellt wurden. Ein Kabelbrand mit giftigen Gasen oder ein Luftdruckverlust, der die Piloten bewusstlos machte, werde aber auch nicht ausgeschlossen, hatte der malaysische Verkehrsminister Hischammuddin Hussein am Donnerstag gesagt.
Quelle: ntv.de, nsc/dpa