Panorama

5000 statt 800 Fans Autogrammstunde artet aus

Viel mehr Fans als erwartet kommen zu der Autogrammstunde.

Viel mehr Fans als erwartet kommen zu der Autogrammstunde.

(Foto: dapd)

Boygroups kommen und gehen. Wie beliebt sie gerade sind, kann man zum Beispiel an der Anzahl der Fans sehen, die zu Autogrammstunden der Musiker kommen. Ein Veranstalter in Köln verschätzt sich dabei ordentlich - schließlich muss die Polizei eingreifen.

Eine Autogrammstunde der Boygroup One Direction in Köln ist aus dem Ruder gelaufen. Es kam zu Platznot, weil 5000 Fans statt der erwarteten 800 erschienen. Laut Polizei wurden mindestens 63 Fans - überwiegend weibliche Jugendliche - etwa wegen Kreislaufproblemen behandelt. Auch Prellungen gab es, von schwereren Verletzungen wurde zunächst aber nichts bekannt.

Um diese fünf jungen Männer dreht sich das ganze Spektakel.

Um diese fünf jungen Männer dreht sich das ganze Spektakel.

(Foto: AP)

Ein Polizeisprecher bezeichnete die Vorkehrungen des Veranstalters als "unzureichend", er wollte den Vorfall aber nicht als Massenpanik bezeichnen. Man habe die Veranstaltung nicht abbrechen müssen. Die Polizei sei jedoch mit mehr als 100 Kräften im Einsatz gewesen, um für Ordnung zu sorgen.

Der Fall erinnert an eine Panik im Einkaufszentrum Centro im März 2011 in Oberhausen. Zu einer Autogrammstunde mit Kandidaten der RTL-Castingshow "Deutschland sucht den Superstar" waren damals an die 20.000 Menschen gekommen - maximal 5000 hatte der Veranstalter erwartet. Es gab 60 Verletzte, nachdem wegen Überfüllung die Türen geschlossen worden waren und die wartende Menge von hinten nachdrückte. Welche Ausmaße solche Massenaufläufe im schlimmsten Fall haben können, zeigte sich bei der Duisburger Loveparade. Dort kamen vor mehr als zwei Jahren 21 Menschen ums Leben.

"Die Jungs werden nur in Köln sein"

In Köln verbrachten die ersten Fans offenbar schon die Nacht im Mediapark, um die jungen Musiker - alle um die 20 - zu sehen. Die Autogrammstunde der britischen Boyband begann aber erst am Nachmittag. Bereits am Morgen habe sich eine besorgte Mutter bei der Polizei gemeldet, hieß es. Sie habe von einem "Riesenchaos" berichtet und sich Sorgen um ihre Kinder gemacht.

Das Gedränge entstand wohl auch deshalb, weil nur die ersten 800 Fans garantiert ein Autogramm bekommen sollten. Auf der Homepage von One Direction heißt es über die fünfköpfige Gruppe: "2010 nahmen die fünf Ausnahmetalente bei der britischen Castingshow X-Factor teil und eroberten Tausende Mädchenherzen im Sturm."

Autogrammstunden in anderen deutschen Städten sind laut Band-Webseite bisher nicht geplant. "Die Jungs werden nur in Köln sein." Mit einem umfangreichen Fragenkatalog wurden den Besuchern der Autogrammstunde praktische Hinweise gegeben. Eine Frage lautete: "Darf man die Jungs umarmen?" Die Antwort: "Aus Zeitgründen leider nein. Wenn jeder Fan jeden der fünf Jungs umarmen würde, dauert das leider zu lange (wie mit den Fotos) und ihr wollt ja schließlich alle dran kommen."

Quelle: ntv.de, dpa

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