Panorama

Aufregung um Video aus Melbourne Banksy auf frischer Tat ertappt?

Hat sich Banksy auf frischer Tat ertappen lassen? Klarheit über die wahre Identität bringt das neue Video nicht.

Hat sich Banksy auf frischer Tat ertappen lassen? Klarheit über die wahre Identität bringt das neue Video nicht.

(Foto: YouTube/Mia s/Screenshot)

Seit Jahren fragen sich Menschen in aller Welt, wer sich hinter "Banksy" versteckt. Seine Anonymität beflügelte die Fantasie seiner Fans. Doch nun soll der berühmteste Guerilla-Sprayer Englands enttarnt worden sein. Einfach so in einer Gasse Melbournes.

Seine Bilder sind weltbekannt. Um den Künstler selbst gibt es jedoch ein großes Geheimnis. Banksys größter Clou ist, dass niemand weiß, wer er ist. Alle jagen das Phantom Banksy, aber bisher hat es niemand geschafft, ihn auf frischer Tat zu ertappen. Sorgfältig hält er seine Identität geheim und bemalt unbeobachtet Hausfassaden überall in der Welt. Die völlige Anonymität des Künstlers beflügelt die Fantasie seiner Fans. Der Mythos lässt die Marke Banksy stetig wachsen. Sammlern sind seine Werke Millionen wert.

Nun soll Banksy - wieder einmal - enttarnt sein. Im Fokus der vermeintlichen Enthüllungsgeschichte steht eine Frau aus Melbourne, die sich Mia S. nennt. Sie behauptet, Banksy nicht nur beim sprayen erwischt, sondern auch gefilmt zu haben.

Das Video, das nun für Aufregung sorgt, beginnt in einer dunklen Gasse der zweitgrößten Metropole Australiens, einige Meter vom vermeintlichen Banksy entfernt. Als die Frau näher kommt, ergreift der Mann im Kapuzenpulli die Flucht. Kurz begutachtet die Frau sein Werk und erkennt den typischen Schriftzug "Banksy" darunter. Daraufhin realisiert sie, wer ihr da begegnet sein könnte. Sie folgt dem Mann mit schnellem Schritt und kann sogar sein Gesicht kurz einfangen, allerdings schreit er dann "Verpiss dich!" und rennt weg.

Ob es sich bei dem Mann tatsächlich um den sagenumworbenen Künstler handelt, lässt sich nicht zweifelsfrei sagen. Man kann maximal vermuten, dass er dort wirklich zu sehen ist. Dafür spricht, das in Melbourne, wo der Clip angeblich gedreht sein soll, ab Freitag die Ausstellung "The Art of Banksy" beginnt. Außerdem passen der Graffiti-Style, die sarkastische politische Botschaft und die Signatur zu Banksy.

Auf dem Bild ist die australische Politikerin Pauline Hanson zu sehen, die Stimmung gegen den Islam und Flüchtlinge macht. Der Anti-Immigrationsslogan "Fuck off, we're full" wird kurzerhand zu "Fuck off, we're fools" (Haut ab, wir sind Idioten) geändert. Es wäre nicht das erste Mal, dass Banksy sich für Flüchtlinge stark macht.

Viele Gerüchte um Identität

Erst vor wenigen Wochen gab der schottische Journalist Craig Williams bekannt, Robert Del Naja als Banksy entlarvt zu haben. Neue Banksy-Werke seien offenbar kurz vor oder nach Massive-Attack-Konzerten in San Francisco, Boston und Toronto entstanden. Außerdem sei Del Naja bekannterweise selbst als Graffiti-Writer aktiv gewesen.

Es ist nicht das erste Mal, dass Banksys Identität angeblich entlarvt wurde. Die "Daily Mail" etwa berichtete vor einem Jahr von einem Parkwächter, der in der westenglischen Küstenstadt Weston-super-Mare vor dem "Dismaland" arbeitet und dem Künstler offenbar verblüffend ähnlich sehe.

Viel wahrscheinlicher ist allerdings, dass es es sich bei Banksy um einen Mann namens Robin Gunningham aus Bristol handelt. Das wollen Wissenschaftler der Londoner Queen Mary Universität mit Hilfe kriminalwissenschaftlicher Methoden herausgefunden haben. Offiziell bestätigt wurde aber auch das nie.

Quelle: ntv.de, dsi

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