Panorama

Kadaver bereits im Labor Brandenburg meldet Schweinepest-Verdacht

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Ist die Afrikanische Schweinepest nun doch in Deutschland angekommen, nachdem sich das Infektionsgeschehen zuletzt von der Grenze entfernt zu haben schien? Ein verdächtiger Wildschwein-Kadaver aus Brandenburg wird noch heute Nacht im Labor untersucht. Morgen soll das Ergebnis vorliegen.

In Deutschland gibt es einen amtlichen Verdachtsfall der Afrikanischen Schweinepest: Dieser sei in Brandenburg bei einem Wildschwein-Kadaver festgestellt worden, teilte am Abend das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft in Berlin mit. Der Kadaver sei wenige Kilometer von der deutsch-polnischen Grenze entfernt im Spree-Neisse-Kreis gefunden worden.

Eine Probe des Kadavers war den Angaben zufolge bereits auf dem Weg zum Friedrich-Loeffler-Institut, dem nationalen Referenzlabor. Dort sollte sie virologisch untersucht werden. Über das Ergebnis will die zuständige Ministerin Julia Klöckner am Donnerstag informieren.

Für Menschen ist die Schweinepest ungefährlich. Für Haus- und Wildschweine hingegen ist sie tödlich. In Polen, von dessen Grenze der nun gefundene Kadaver nur wenige Kilometer entfernt lag, gibt es schon seit einiger Zeit Fälle der Afrikanischen Schweinepest.

Wirtschaftliche Auswirkungen wären riesig

Statistiken des polnischen Veterinärdienstes zeigten Ende August, dass seit Anfang August in der westpolnischen Woiwodschaft Lebus bei insgesamt 37 toten Wildschweinen eine Schweinepest-Infektion festgestellt wurde. Dabei lagen die beiden westlichsten Fundorte in der Nähe des Ortes Dabie, knapp 40 Kilometer entfernt von der deutschen Grenze bei Guben in Brandenburg. Alle weiteren Fundorte lagen noch weiter östlich, zwischen 50 und 100 Kilometer entfernt von der deutschen Grenze.

Wegen der grenznahen Fälle im Frühjahr hatten Brandenburg und Sachsen Schutzzäune errichtet, um ein Vordringen infizierter Wildschweine über die Oder zu verhindern. Auch von polnischer Seite war zunächst der Bau eines Zauns geplant.

Die Afrikanische Schweinepest hat sich in den vergangenen Jahren im Bestand der Wildschweine in Europa kontinuierlich weiter in Richtung Südwesten ausgebreitet. Für Deutschland besteht ein hohes Risiko der Einschleppung. Die wirtschaftlichen Auswirkungen wären im Seuchenfall riesig. Schweinefleischexporte in Nicht-EU-Länder würden gestoppt, auch nach China. Nach Angaben der EU-Komission hat es bis Anfang August in Europa bisher rund 8200 infizierte Wild- und Hausschweine gegeben.

Quelle: ntv.de, mau/AFP

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