Panorama

Nur 43 Flugstunden auf der Boeing 777 Bruchpiloten übten noch

Es grenzt an ein Wunder, dass nur zwei Personen das Unglück nicht überlebten.

Es grenzt an ein Wunder, dass nur zwei Personen das Unglück nicht überlebten.

(Foto: dpa)

Der Pilot der Unglücksmaschine ist offenbar noch mitten in der Ausbildung auf der Boeing 777, als der 46-Jährige das Flugzeug gegen das Ufer der Bucht von San Francisco setzt. Er soll erst 43 Stunden Erfahrung mit dem Flugzeug haben.

Der Bruchpilot von San Francisco war nach offiziellen Angaben noch im Training für Flüge mit einer Boeing 777. Der ansonsten erfahrene Flugzeugführer habe noch nie zuvor eine Maschine des verunglückten Typs auf den Flughafen von San Francisco gelandet, sagte eine Sprecherin des südkoreanischen Verkehrsministeriums in Sejong. "Der Pilot befand sich für Flüge mit einer Boeing 777 noch im Übergangstraining."

Der Flug nach San Francisco sei aber für Piloten im Training nicht ungewöhnlich. Der betroffene Pilot habe zuvor eine solche Maschine neun Mal gelandet und 43 Flugstunden mit einer Boeing 777 hinter sich gehabt. Nach Angaben der Fluggesellschaft Asiana Airlines hatte der Pilot insgesamt etwa 10.000 Flugstunden absolviert.

Der vorläufigen Auswertung des Flugschreibers zufolge forderte ein Mitglied der Cockpit-Besatzung sieben Sekunden vor der fatalen Bruchlandung, die Fluggeschwindigkeit zu erhöhen. Ein von CNN veröffentlichtes Video zeigt, dass die Boeing 777 der südkoreanischen Fluggesellschaft Asiana viel zu tief flog, bevor sie die Landebahn erreichte. Auch soll die Anfluggeschwindigkeit deutlich unter den notwendigen 253 Stundenkilometern gelegen haben.

Wurde eines der Opfer überfahren?

Nach der fatalen Bruchlandung der Maschine wollen weder die US-amerikanischen noch südkoreanischen Behörden von einem Pilotenfehler sprechen. Bei dem Unglück am Samstag waren zwei Chinesinnen ums Leben gekommen. Mindestens sechs der gut 180 Verletzen sind laut einer Krankenhaussprecherin noch in kritischer gesundheitlicher Verfassung. Insgesamt überlebten 305 Menschen.

Die Ermittler beschäftigen sich auch mit Hinweisen, dass eines der 16-jährigen chinesischen Opfer auf dem Rollfeld von einem herbeieilenden Rettungswagen überfahren wurde. Die beiden Mädchen waren bei dem Aufprall aus dem Wrack der Maschine geschleudert worden.

Die Boeing 777 ist eines der meist genutzten Langstreckenflugzeuge der Welt. Asiana, die zweitgrößte Fluggesellschaft Südkoreas, gilt als zuverlässig, das letzte Unglück mit Todesopfern liegt 20 Jahre zurück.

Der Flughafen liegt am Ufer der Bucht von San Francisco. Möglicherweise seien die Räder gegen eine Begrenzung geprallt, so dass der Pilot die Kontrolle über den Flieger verloren habe, meinten Beobachter.

Quelle: ntv.de, ppo/dpa/AFP

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