Einsatz im Mittelmeer Bundeswehr rettet Flüchtlinge aus Seenot
08.05.2015, 14:04 Uhr
Die Fregatte "Hessen" vor ihrem Einsatz im Mittelmeer.
(Foto: picture alliance / dpa)
Das deutsche Marineschiff "Hessen" beteiligt sich im Mittelmeer an der Rettung einiger hundert Flüchtlinge. An Bord des Holzbootes sollen rund 200 Menschen ausharren. Sie werden nun in einen italienischen Hafen gebracht.
Im Rahmen ihres erst wenige Tage alten Einsatzes zur Flüchtlingsrettung im Mittelmeer ist die Bundeswehr einem Boot mit 200 Menschen an Bord zu Hilfe gekommen. Die deutsche Fregatte "Hessen" habe rund 250 Kilometer südlich der italienischen Insel Lampedusa mit der Evakuierung des Holzbootes begonnen, teilte ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums in Berlin mit. Die "Hessen" sowie der Versorger "Berlin" seien am Morgen von den italienischen Behörden alarmiert worden.
Die Flüchtlinge sollen in Absprache mit der italienischen Seenotrettung in einen italienischen Hafen gebracht werden. Die "Berlin" und die "Hessen" hatten sich am Dienstagvormittag von Kreta aus auf den Weg in das Seegebiet zwischen Libyen und Italien gemacht. Sie sollen sich dort an Aktionen zur Rettung von Flüchtlingen auf See beteiligen.
Italiener entdecken Schiffswrack
Unterdessen hat die italienische Marine knapp drei Wochen nach dem Kentern eines Flüchtlingsschiffes im Mittelmeer mit etwa 800 Menschen an Bord wahrscheinlich das Wrack entdeckt. Circa 85 Seemeilen nordöstlich der libyschen Küste sei in etwa 375 Metern Tiefe ein blaues Schiff lokalisiert worden, teilte die Marine in Rom mit. Es könne sich um das Boot handeln, das in der Nacht zum 19. April gesunken sei und vermutlich rund 800 Menschen in den Tod gerissen habe.
Nur 24 Leichen konnten nach dem Unglück geborgen werden. 28 Menschen überlebten die wohl schwerste Flüchtlingskatastrophe im Mittelmeer. Augenzeugen hatten berichtet, dass viele Migranten unter Deck eingesperrt gewesen seien. Unklar ist, ob das Wrack gehoben werden kann. Es konnte mit Hilfe von Sonargeräten und eines Minensuchboots der Marine geortet werden.
Quelle: ntv.de, ppo/AFP/dpa