Panorama

Star-Trek-Star rettet Kalifornien "Captain Kirk" plant Mega-Pipeline

"Wie schwer kann es sein, eine große Röhre zu bauen?": William Shatner.

"Wie schwer kann es sein, eine große Röhre zu bauen?": William Shatner.

(Foto: REUTERS)

Der Planet braucht Hilfe und William Shatner ist zur Stelle: Als Kommandant der "Enterprise" hat er schon mehr als einer vom Untergang bedrohten Zivilisation aus der Patsche geholfen. Jetzt geht "Kirk" die Dürre in Kalifornien an.

Ist das die Lösung, die den US-Bundesstaat Kalifornien vor dem Verdursten bewahrt? Schauspieler William Shatner, Star aus der legendären Science-Fiction-Serie "Raumschiff Enterprise", meldet sich mit einem ungewöhnlichen Vorschlag zur Bekämpfung der Dürre im Südwesten der USA zu Wort.

Mit einem riesigen Pipeline-Projekt will er Süßwasser aus dem regenreichen Norden der USA in den trockenen US-Bundesstaat an der Pazifikküste leiten. In einem Interview mit "Yahoo Tech" erklärte der mittlerweile 84-jährige "Captain-Kirk"-Darsteller, er wolle über die Crowdfunding-Plattform Kickstarter versuchen, 30 Milliarden Dollar für das Bauvorhaben zu mobilisieren. Es wäre das mit Abstand größte und teuerste Projekt, das bislang auf diesem Weg um Unterstützer warb. Üblicherweise bewegen sich die auf Kickstarter präsentierten Projekte in Bereichen deutlich unter 1 Million Dollar.

  Von solchen Bedenken lässt sich Shatner in seiner Vision jedoch nicht bremsen: Vergleichbar mit der Öl-Pipeline in Alaska könne mit der Pipeline Wasser, etwa aus dem regenreichen Seattle, durch ein großes, oberirdischen Rohr nach Kalifornien fließen, erklärte er. Einwände, Anwohner oder Umweltschützer könnten sich dem Bauprojekt in den Weg stellen, wischt er mit wenigen Argumenten beiseite: "Wie schwer kann es sein, eine große Röhre zu bauen? Sie kann überirdisch verlegt werden - denn, wenn sie leckt, dann bewässern wir nur die Umgebung."

Katastrophe in Zeitlupe

Die klimatische Notlage, in der sich Kalifornien derzeit befindet, könnte dem Vorhaben tatsächlich in die Hände spielen: Seit vier Jahren leidet der bevölkerungsreichste Bundesstaat der USA unter einer Dürre. Nach Anordnung der Regierung müssen Städte und Gemeinden ihren Wasserverbrauch um 25 Prozent reduzieren. Von dem Wassermangel bedroht sind dabei nicht nur der Lebensstil der Kalifornier mit Pools, Autowäsche und begrüntem Vorgarten.

Ende März hatte der kalifornische Gouverneur Jerry Brown unter Verweis auf die Wasserknappheit verpflichtende Regeln angekündigt, mit denen der Wasserverbrauch um 25 Prozent gesenkt werden soll. Zur Begründung verwies er auf das Ausmaß der historischen Dürre. Ein Ende der derzeitigen Trockenheit ist nicht in Sicht. In Kalifornien leben insgesamt rund 40 Millionen Menschen - davon etwa die Hälfte in von der Dürre betroffenen Regionen.

Der akute Niederschlagsmangel bedroht nicht nur Obst- und Gemüsebauern in der Region in ihrer Existenz. Der Agrarsektor bildet neben der Hightech-Industrie den wichtigsten Wirtschaftszweig Kaliforniens. Zehntausende Arbeitsplätze im Niedriglohnsektor sind vom bewässerten Anbau von Stauden- und Feldfrüchten unmittelbar abhängig. Sollte die Dürre anhalten, sind mittelfristig wohl auch Wohn- und Arbeitsplätze außerhalb der Landwirtschaft nicht mehr zu halten.

Der Klimawandel sei "kein Scherz", sagte Gouverneur Brown. Er sprach von einem "Alarmsignal", das eigentlich in der gesamten Welt gehört und beachtet werden müsse.

Nur den Wasserhahn zudrehen?

"Wenn es im nächsten Jahr nicht regnet, was können 20 Millionen Menschen in der Kornkammer der Welt dann tun?", sagte Shatner in Anspielung auf die Bedeutung der kalifornischen Landwirtschaft für die Lebensmittelversorgung in den USA. Falls er das Geld selbst nicht zusammen bekommt, will er den durch Spenden eingesammelten Betrag an Politiker übergeben - allerdings nur, wenn sie das Geld dazu nutzen, das Pipeline-Projekt zu realisieren.

Auch wenn es William Shatner mit seinem 30-Milliarden-Dollar-Projekt durchaus ernst meint, bleibt er dennoch realistisch. "Natürlich geht es mir vor allem darum, Aufmerksamkeit auf das Problem zu lenken. Wir brauchen hier eine bessere Lösung, als einfach nur den Leuten den Wasserhahn zuzudrehen. Warum versuchen wir es nicht mit einer Pipeline?"

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen