Drama im Urlaubsort Deutscher rettet seine Kinder aus Comer See und geht unter
26.08.2025, 05:26 Uhr Artikel anhören
Jedes Jahr ereignen sich Hunderte mitunter tödliche Badeunfälle.
(Foto: picture alliance/dpa)
Der Comer See ist ein beliebtes italienisches Urlaubsziel. Doch an manchen Stellen trügt die Idylle. Bei einem Bootsausflug springt ein Vater in den See, um seine Kinder zu retten. Die Kinder kann er in Sicherheit bringen, sein eigenes Leben aber kann er nicht mehr retten.
Am Comer See in Norditalien wird nach einem vermissten deutschen Touristen gesucht. Feuerwehr, Küstenwache, Wasserrettungsboote und ein Hubschrauber sind seit den Morgenstunden im Einsatz. Weitere Angaben zur Identität des Mannes machten die Behörden nicht. Zudem wird laut einem Sprecher der Feuerwehr am Mittwoch von Sardinien ein ferngesteuerter Unterwasserroboter eintreffen, der eine genauere Suche ermöglichen soll.
Der Mann war am Montagnachmittag bei Dorio, am Ostufer des berühmten italienischen Ferienortes in der Provinz Lecco, von einem gemieteten Boot ins Wasser gesprungen, um seine beiden Kinder zu retten. Augenzeugen zufolge konnte er die Kinder in Sicherheit bringen, tauchte anschließend jedoch selbst nicht mehr auf.
Mutmaßlich wurde der Mann von einer Strömung erfasst. Italienische Medien melden, dass er an einer Stelle unterging, an der eine starke Strömung herrscht und der Comer See Tiefen erreicht, die selbst für professionelle Taucher schwer zu erreichen sind.
Die Feuerwehr bestätigte auf Anfrage einen Einsatz vor Ort, machte jedoch keine weiteren Angaben. Der Comer See liegt etwa 80 Kilometer nördlich von Mailand und gehört zu den bekanntesten Ferienregionen Italiens.
Flüsse sind die gefährlichsten Gewässer
Nach ersten Erkenntnissen war der Vater ins Wasser gesprungen, nachdem seine beiden Kinder aus bislang ungeklärter Ursache über Bord gegangen waren. Demnach soll auch die Ehefrau des Mannes auf dem Boot gewesen sein. An der Suchaktion sind Taucher, Boote, ein Rettungshubschrauber sowie eine Wasserambulanz beteiligt.
Auch in diesem Jahr meldet die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) wieder viele Badetote: In den ersten sieben Monaten 2025 starben mindestens 236 Personen bei Badeunfällen in Deutschland. Dies sind 16 Tote weniger als im Vorjahr. Laut DLRG ist ein Grund der regenreiche Juli.
Gemessen an der Zahl der Badenden sind demnach Flüsse die mit Abstand gefährlichsten Badegewässer: Dort starben in den ersten sieben Monaten des Jahres 85 Menschen. In Seen kamen 87 Menschen ums Leben, 10 mehr als im Vorjahreszeitraum.
Quelle: ntv.de, lwe/chr/dpa