Alptraum der Belgier wird wahr Dutroux will raus
14.09.2012, 19:31 Uhr
Marc Dutroux
(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)
Als vor einigen Tagen die Komplizin des belgischen Kindermörders Marc Dutroux aus dem Gefängnis entlassen wird, schlägt das hohe Wellen. Viele Belgier fürchten eine Freilassung Dutroux'. Und dieser stellt tatsächlich einen entsprechenden Antrag.
Der belgische Kindermörder Marc Dutroux hat einen Antrag auf vorzeitige Entlassung aus dem Gefängnis gestellt. Der zu lebenslanger Haft Verurteilte habe beantragt, mit einer elektronischen Fußfessel überwacht zu werden, hieß es in landesweiten Medien unter Berufung auf die Strafbehörden.
Dutroux ist der bekannteste Verbrecher Belgiens. Er hatte in den 1990er Jahren sechs Mädchen entführt und gefoltert, vier von ihnen starben.
Vor rund zwei Wochen war seine Ex-Frau und Komplizin Michelle Martin, die zu 30 Jahren Haft verurteilt worden war, unter Auflagen freigekommen. Dies hatte in ganz Belgien Empörung und Proteste ausgelöst. Für das kleine Land ist der Fall ein nationales Trauma.
Nach belgischem Recht ist eine vorzeitige Entlassung möglich, wenn der Täter mindestens ein Drittel der Strafe verbüßt ist. Dutroux erfülle diese Voraussetzung, weil in sechs Monaten ein Drittel seiner wahrscheinlichen Strafe bei durchschnittlicher Lebenserwartung vorüber sei, berichteten belgische Medien.
Die Regierung hat nach Protesten inzwischen eine Änderung der Rechtslage auf den Weg gebracht - diese wird aber lediglich für künftige Fälle gelten und nicht rückwirkend. Familien und Anwälte der Opfer fürchten nun, dass der verurteilte Vergewaltiger und Kindermörder eines Tages wieder das Gefängnis verlassen könnte. Dutrouxs Anwalt Ronny Baudewijn hatte bereits gesagt, sein Mandant hoffe auf eine Freilassung.
Quelle: ntv.de, AFP