Panorama

Video zur Flucht veröffentlicht "El Chapo" wechselte noch die Schuhe

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1,70 Meter hoch, Lüftung und sogar Licht. Der Tunnel, durch den "El Chapo" flüchtete, ist professionell gebaut - und deutet auf Hilfe hin. Ein Video zeigt nun, wie der Drogenboss die letzten Minuten in seiner Zelle verbringt.

Sein Ausbruch aus einem Hochsicherheitsgefängnis sorgte für internationalen Wirbel: Nun haben die Behörden die Videoaufnahmen aus der Überwachungskamera veröffentlicht, die den mexikanischen Drogenboss Joaquín "El Chapo" Guzmán bei der Flucht zeigen. Darauf ist zu sehen, wie der frühere Chef des Sinaloa-Kartells kurz vor seinem Ausbruch in der Zelle umhergeht, sich auf das Bett setzt und die Schuhe wechselt. Dann verschwindet "El Chapo" im Waschbereich.

Der nationale Sicherheitsbeauftragte Monte Alejandro Rubido ergänzte zu den Videoaufnahmen: "Die Toilette und die Dusche liegen im toten Winkel der Kameras. Damit soll die Privatsphäre der Häftlinge gewahrt werden." Unter der Dusche endete der rund 1,5 Kilometer lange Tunnel, durch den Guzmán am Samstag geflohen war.

"El Chapo" habe vor seiner Flucht kein auffälliges Verhalten gezeigt, sagte Rubido. Als er nicht mehr aus dem Waschbereich zurückkehrte, sei Alarm ausgelöst worden. Die nationale Sicherheitskommission zeigte auch Videoaufnahmen von dem unterirdischen Gang, durch den Guzmán geflohen war.

Der Tunnel ist etwa 1,70 Meter hoch, bis zu 80 Zentimeter breit und verfügt über elektrisches Licht sowie ein Belüftungssystem. Zudem ist ein auf Schienen montiertes Motorrad zu sehen, mit dem offenbar das Erdreich aus dem Tunnel abtransportiert wurde. Klar ist, dass Guzmán Helfer innerhalb und außerhalb des Gefängnisses hatte. Wie so ein aufwendiger Bau unbemerkt bleiben konnte, ist weiter ein Rätsel. Direkt nach dem Alarm sei in der Umgebung des Gefängnisses im Bundesstaat México im Zentrum des Landes eine Großfahndung nach dem flüchtigen Drogenboss eingeleitet worden, sagte Rubido. Alle Sicherheitskräfte bemühten sich um die Festnahme von Guzmán.

"El Chapo" wie einst Al Capone

Die US-Organisation Chicago Crime Commission (CCC) erklärte den Kartellchef erneut zum Staatsfeind Nummer 1. Die Organisation hatte "El Chapo" bereits 2013 als Staatsfeind Nummer 1 bezeichnet. Vor "El Chapo" war nur der legendäre US-Gangster Al Capone in den 1930er -Jahren so genannt worden.

Kommissionspräsident J.R. Davis sagte: "Guzmáns Sinaloa-Kartell ist der wichtigste Drogenlieferant in Chicago. Seine Leute importieren große Mengen Rauschgift in die Region und schicken Millionen Dollar an Drogengeldern zurück nach Mexiko."

Quelle: ntv.de, kpi/dpa

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