Schwangere lebendig verbrannt Ermittler suchen Motiv für Feuermord
25.01.2015, 11:13 Uhr
Spaziergänger finden die verbrannte Leiche einer jungen Frau in einem Waldstück. Grausige Einzelheiten des Falls werden bekannt. Ein Ermittlungsrichter erlässt Haftbefehl. Was steckt hinter der Tat?

Den Tatort in einem Waldstück an der Bärenlauchstraße schmücken inzwischen Blumen und Kerzen.
(Foto: dpa)
Nach der grausamen Verbrennung einer 19-jährigen Hochschwangeren in Berlin sind die beiden Verdächtigen in Untersuchungshaft. Ein Ermittlungsrichter erließ am Samstagabend Haftbefehl gegen die beiden jungen Männer, wie ein Sprecher der Polizei sagte. Die Anklage könnte auf gemeinschaftlichen Mord und gemeinschaftlichen Schwangerschaftsabbruch lauten.
Einer der beiden hatte die Tat zuvor gestanden. Bei den Verdächtigen handelt es sich um den ebenfalls 19 Jahre alten Ex-Partner des Opfers und dessen gleichaltrigen Freund. Bei dem geständigen Verdächtigen soll es sich um den Kumpel des Ex-Freundes handeln. Unklar ist allerdings bislang, wie und in welcher Weise er an dem unfassbaren Mord beteiligt ist. Dem "Tagesspiegel" zufolge ist die Staatsanwaltschaft mit dem Begriff "Geständnis" auch vorsichtig. Einer der Männer habe "widersprüchliche Angaben" gemacht, die man "nur im weitesten Sinne" als Geständnis werten könne, zitiert das Blatt einen Staatsanwalt.
Die beiden Teenager sollen die gleichaltrige junge Frau am Donnerstagabend in einem Waldstück bei lebendigem Leib verbrannt haben. Rechtsmediziner fanden in den Atemwegen der Toten Verbrennungsrückstände. Noch ist jedoch nicht sicher, ob die Täter wussten, dass ihr Opfer noch lebte. Sie hatten die 19-Jährige zuvor mit einem Messer zweimal in den Bauch gestochen.
Hund entdeckt verkohlte Leiche
Spaziergänger hatten die Leiche am Freitagmorgen entdeckt. Sie waren gegen 7.45 Uhr mit ihren Hunden in einem bewaldeten Teilstück der Köllnischen Heide unterwegs, als sie unweit der Bärenlauchstraße den Leichnam entdeckten.
Der Tathergang liegt noch immer weitgehend im Dunkeln. So ist unklar, ob sich die beiden jungen Männer zu der Tat verabredet hatten. Fest steht bisher nur, dass der Fundort der Leiche auch der Tatort war. Vieles deutet jedoch auf Vorsatz hin, da die Täter sowohl die Stichwaffe als auch die brennbare Flüssigkeit zu dem Treffen mit dem späteren Opfer mitgebracht haben müssten. Noch ist jedoch offen, ob der Ex-Freund der Vater des ungeborenen Kindes ist. Das sollen nun medizinische Tests klären. Die Polizei geht von einer Beziehungstat aus. Die "Welt" zitierte einen Beamten: "Denkbar ist auch, dass der mutmaßliche Täter aus Eifersucht gehandelt hat, weil er eben nicht der Vater war."
Die 19-Jährige war von ihren Verwandten am Freitagmorgen als vermisst gemeldet worden, dem Vernehmen nach stand die junge Frau kurz vor der Entbindung. Die Polizei dementierte jedoch am Sonnabend Medienberichte, dass die 19-Jährige kürzlich eine Anzeige wegen Bedrohung gestellt haben soll.
Quelle: ntv.de, sba