Panorama

Im Norden nichts gefunden Ermittler vermuten MH370 auf Südroute

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Von Thailand bis Kasachstan, in China und dem indisch-pakistanischen Grenzgebiet: Nördlich des letzten bekannten Aufenthaltsorts von Flug MH370 haben die Ermittler bisher keine Spur von der Maschine gefunden. Nun fokussieren sie sich auf den Süden.

Die Suche nach der vermissten Boeing der Malaysia Airlines fokussiert sich zunehmend auf die sogenannte Südroute. In China, wo unter anderem die Maschine vermutet worden war, konnte sie bisher nicht gefunden werden. Es gebe keinen Hinweis, dass das Flugzeug in den chinesischen Luftraum eingedrungen sei, sagte der Sprecher des Außenministeriums, Hong Lei. "Aber es gibt ein großes Areal. Die Suche läuft noch", ergänzte er.

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Nach Ansicht der malaysischen Ermittler dürfte die Boeing der Malaysia Airlines nach ihrem Verschwinden auf dem Weg nach Peking eine von zwei Routen geflogen sein: Der Nordkorridor reicht von Malaysia Richtung Nordwesten über das indisch-pakistanische Grenzgebiet bis nach Kasachstan, der südliche an Indonesien und Australien vorbei in den Indischen Ozean. War das Flugzeug in nördlicher Richtung unterwegs, könnte es auch nach China gelangt sein.

"China hat Satellitendaten auf Anfrage aus Malaysia bereitgestellt", sagte Hong Lei. Weitere Details zu den Daten wollte er nicht mitteilen. China hat nach eigenen Angaben 21 Satelliten neu ausgerichtet, um das Flugzeug oder eventuelle Wrackteile aufzuspüren. Mehr als 150 der 239 Insassen des verschollenen Flugzeugs waren Chinesen.

Sichtung über den Malediven unwahrscheinlich

Die Ermittler in Malaysia konzentrieren sich nach erfolglosen Nachforschungen im nördlichen Korridor nun auf den Indischen Ozean. Die wahrscheinlichste Annahme sei derzeit, dass die Maschine nach dem abgerissenen Kontakt Richtung Süden geflogen sei, verlautete aus dem Umfeld der Ermittlungen. Sie sei vermutlich immer weiter in den südlichen Suchkorridor hineingeflogen, der über Indonesien in den Indischen Ozean westlich von Australien reicht. Dies ergebe sich daraus, dass in dem nördlichen Gebiet von Thailand bis nach Kasachstan keine Hinweise entdeckt worden seien.

Vermutlich nicht weiterführend sind Augenzeugenberichte von den Malediven. Bewohner der abgelegenen Insel Kuda Huvadhoo im Süden des Archipels gaben an, am 8. März - dem Tag des Verschwindens von MH370 - ein tief fliegendes Flugzeug gesehen zu haben. Die örtliche Polizei will diesen Berichten jetzt nachgehen. Derzeit gilt als unwahrscheinlich, dass MH370 wirklich über die Malediven geflogen ist, der Archipel liegt in keinem der Suchkorridore.

Derweil dementierten die Ermittler einen Bericht des US-Senders NBC, wonach die Kursänderung des verschwundenen Flugzeugs schon vor der Pilotenabmeldung am Boden in den Bordcomputer eingegeben war. Die zeitliche Sequenz sei falsch, sagte der Chef der zivilen Luftfahrtbehörde Malaysias.

Daten aus Flugsimulator gelöscht

Vergangene Woche hatten Medien schon Tage vor der offiziellen Bestätigung berichtet, Militärradar habe die Kehrtwende des Flugzeugs aufgefangen. Das hatten die Malaysier zunächst dementiert. Auch die Information, dass das Flugzeug nach dem letzten Kontakt noch stundenlang weiterflog, erschien Tage vor Bestätigung der Ermittler in der Presse.

Weitere Ermittlungen über den Verbleib von MH370 gibt es im Umfeld der Bord-Crew. Vor allem der bei Pilot Zaharie Ahmad Shah gefundene Flugsimulator gibt noch Rätsel auf. Laut einer malaysischen Zeitung seien mit dem Programm Landebahnen in Sri Lanka, Indien und den Malediven trainiert worden. Am 3. Februar sind laut Polizei Daten von dem Computer gelöscht worden.

Die Maschine war am 8. März auf dem Flug von Kuala Lumpur nach Peking vom Radar verschwunden. 26 Länder beteiligen sich mittlerweile an der Suche, die vom Kaspischen Meer bis in den südlichen Indischen Ozean reicht. Die malaysischen Ermittler gehen davon aus, dass jemand mit großer Fachkompetenz sowohl über den Flugzeugtyp als auch über die zivile Luftfahrt die Maschine gezielt umgeleitet haben könnte.

Quelle: ntv.de, jog/dpa/rts

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