Sonntag wird perfekter Sommertag Erst Gewitter, dann Sonne
16.07.2010, 22:14 Uhr
Kinder freuen sich bei den hohen Temperaturen immerhin über ihre Ferien.
(Foto: dpa)
Das Wechselwetter bleibt den Deutschen erhalten, das kommende Wochenende wird zweigeteilt. Während heute teils heftige Gewitter erwartet werden, wird der Sonntag sonnig und angenehm warm. Am Montag ziehen die Temperaturen wieder an - um Mitte der Woche wieder zu fallen.
Die große Hitze legt wieder eine kurze Pause ein. Nach Schwüle und Gewittern versprechen die Meteorologen einen perfekten Sonntag: Sommerlich, trocken und mit Temperaturen um 26 Grad nicht zu heiß. Verantwortlich dafür ist Hoch "Beowulf", das sich vom Atlantik nach Deutschland vorschiebt. Ab Montag gehe es wieder mit den Temperaturen aufwärts, Gewitter folgten zur Wochenmitte, sagte Meteorologin Dorothea Paetzold vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach. "Ab Mittwoch kracht's wieder."
"Ein Ende der Hitzeperiode ist derzeit nicht absehbar", sagte Paetzold. Sie werde aber immer wieder von Gewitterfronten unterbrochen, lokal müsse weiterhin mit Unwettern gerechnet werden. Ergiebiger Landregen, der die völlig ausgetrockneten Böden durchfeuchten könnte, ist nicht in Sicht.
Boden ist viel zu trocken
Gewittergüsse haben nur örtlich nennenswerten Niederschlag gebracht, so dass es fast überall in Deutschland viel zu trocken ist. In den meisten Regionen seien noch nicht einmal zehn Prozent der im Juli üblichen Regenmenge gefallen, sagte Paetzold. Der trockenste Ort ist derzeit Lechfeld in Bayern. Dort gab es seit Monatsanfang nur 1,6 Liter Regen pro Quadratmeter, normal sind im Juli 114 Liter pro Quadratmeter.
Am Samstag ziehen im Westen noch einzelne Schauer und Gewitter durch, am Nachmittag scheint dann schon wieder meist die Sonne. Im Osten müsse dagegen noch verbreitet mit heftigen Gewittern gerechnet werden, die von Hagel, Starkregen und schweren Sturmböen begleitet sein können, sagte Paetzold. Während es im Westen bei 25 Grad erträglich ist, schwitzt der Osten bei Werten von bis zu 31 Grad. Wenn die Gewitter am Sonntag abgezogen sind, wird es überall wesentlich angenehmer, bevor die Temperaturen am Montag wieder Kurs auf 30 Grad nehmen.
Weltweites Rekordhalbjahr
Das erste Halbjahr dieses Jahres war das wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die Durchschnittstemperatur, kombiniert aus Land- und Ozeanwerten, habe mit fast 14,2 Grad Celsius um rund 0,7 Grad höher gelegen als das Mittel des 20. Jahrhunderts, teilte die US-Klimabehörde NOAA mit. Einen Rekordwert gab es auch im Juni mit durchschnittlich 16,2 Grad - die Werte lagen ebenfalls fast 0,7 Grad über dem Durchschnitt. Wärmer als üblich war es vor allem in vielen Orten Nordamerikas und Asiens.
Die Umweltstiftung WWF warnte angesichts der Daten, die mit dem Klimawandel verbundenen Probleme nicht aus den Augen zu verlieren. Nur weil das Problem auf der politischen Tagesordnung augenblicklich nicht ganz oben stehe, habe es nicht aufgehört, zu existieren, sagte Regine Günther, Leiterin Klima- und Energiepolitik des WWF Deutschland. Die aktuellen Daten bestätigten den langfristigen Trend, dass globale Erwärmung "dramatisch" voranschreite.
Quelle: ntv.de, dpa