Panorama

Zyklon verwüstet Samoas Hauptstadt "Evan" tötet drei Menschen

Zyklon "Evan" erreichte Geschwindigkeiten von bis zu 165 Kilometer pro Stunde.

Zyklon "Evan" erreichte Geschwindigkeiten von bis zu 165 Kilometer pro Stunde.

(Foto: AP)

Die Unwettersaison beginnt im Pazifik mit einem verheerenden Zyklon. Apia, die Hauptstadt des Inselstaates Samoa, wird teils verwüstet. Drei Menschen sterben. Die Polizei meldet unzählige Vermisste. Überlebende berichten von einer schaflosen Nacht.

Das ist ein Zyklon

Sie heißen je nach Weltregion Hurrikan, Zyklon oder Taifun - diese Namen beschreiben ein Wetterphänomen, das durch schwere tropische Tiefs hervorgerufen wird und die bis zu zehnfache Zerstörungskraft der Hiroshima-Bombe entfalten kann. Zyklon ist der Oberbegriff für diese Wirbelstürme. Diese können nur über warmen Meeren entstehen und kommen durch das Zusammentreffen mehrerer Bedingungen zustande: warmes Wasser von mindestens 26,6 Grad, genügend Luftfeuchtigkeit in der Atmosphäre und ein tropisches Tief mit kreisenden Winden.

Zyklon "Evan" hat im Pazifik-Inselstaat Samoa schwere Verwüstung angerichtet. In der Hauptstadt Apia kamen nach Medienberichten mindestens drei Menschen um. Bei der Polizei seien mehrere Vermisstenmeldungen eingegangen, berichtete der neuseeländische Hochkommissar Nick Hurley dem Rundfunk in seiner Heimat. Entgegen ersten Befürchtungen nahm der Zyklon nicht erneut Kurs auf Apia, sondern bewegte sich in Richtung Westen auf Savai'i zu, die größere der beiden Hauptinseln Samoas.

"Es sieht verheerende aus", berichtete Reporterin Marjorie Moore von der Zeitung "Samoa Observer". "Auf der Hauptstraße aus der Stadt Richtung Süden liegen entwurzelte Bäume und umgerissene Strommasten. Die Leitungen liegen quer über die Straße." Es gab keinen Strom und vielerorts kein Wasser. "Es regnet noch und der Wind geht weiter heftig", sagte Rachael Dempsey, Mitarbeiterin der deutschen Entwicklungsorganisation GIZ. In ihrem Garten riss der Sturm zahlreiche Bäume um. "Es stehen nur noch Palmen", berichtete sie.

Der deutsche Honorarkonsul Arne Schreiber flüchtete mit seiner Familie in sein Büro, das verstärkte Wände hat. "Wir hatten eine schlaflose Nacht", berichtete er. Während bei seinem Nachbarn das Dach wegflog, hatte er das Hausdach mit Seilen am Fundament verankert. "Wir haben Glück gehabt, keine größeren Schäden", sagte er. Die Familie behelfe sich mit Kerzen und einem Kerosinkocher.

In Apia war unter anderem der Fluss Vaisigano über die Ufer getreten und hatte die Innenstadt überschwemmt. Autos steckten nach Angaben von Augenzeugen im Schlamm fest. Über die Uferpromenade peitschte eine Sturmflut. Die 40.000-Einwohnerstadt war ohne Strom. Die Behörden erklärten den Ausnahmezustand. Die Pazifikstaaten werden zwischen Dezember und März oft von Zyklonen heimgesucht. "Evan" war einer der schlimmsten Zyklone der vergangenen 20 Jahre.

Quelle: ntv.de, dpa

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