Polizeieinsatz in Wuppertal Facebook-Party eskaliert erneut
18.06.2011, 12:41 Uhr
Bei der Facebook-Party in Wuppertal war die Lautstärke nicht das einzige Problem.
(Foto: dpa)
Einmal mehr löst die Polizei eine Facebook-Straßenparty auf. So eskaliert die Feier in Wuppertal als aus der Menge Feuerwerkskörper geworfen werden. Auch Beamte seien attackiert worden. 16 Menschen werden verletzt, 41 in Gewahrsam genommen.
Eine Facebook-Party ist in Wuppertal völlig außer Kontrolle geraten: Eine anonym über die Internetplattform organisierte Massenparty ging in der Nacht mit 16 Verletzten, einem Großeinsatz der Polizei und mehreren Festnahmen zu Ende. Rund 800 meist junge Leute seien einem anonymen Aufruf zu einer Open-Air-Party im Stadtteil Ronsdorf gefolgt, sagte ein Polizeisprecher. Die Stimmung sei zunehmend aggressiv geworden, Teilnehmer hätten Flaschen und Feuerwerkskörper auf Polizisten geschleudert. 41 Menschen seien in Gewahrsam genommen worden, gegen drei von ihnen sei Anzeige wegen Körperverletzung, Landfriedensbruch und Widerstand gegen die Polizei erlassen worden. Sie seien inzwischen wieder auf freiem Fuß.
Der Andrang nach dem anonymen Partyaufruf habe die Polizei völlig unvorbereitet getroffen, so der Polizeisprecher. "Keiner weiß, woher das kam, aber plötzlich stehen 800 Leute da und feiern", erklärte er. "Wir waren erstaunt." Die Gewalt in Wuppertal sei von einer Gruppe "Ultrafans" des örtlichen Fußballvereins ausgegangen. Die meisten der Verletzten seien wegen Augenreizungen durch das von der Polizei eingesetzte Pfeffergas ambulant vor Ort behandelt worden. Ein Verletzter sei mit einer Platzwunde ins Krankenhaus gekommen.
Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger zeigte sich besorgt angesichts der Sicherheitsrisiken durch massenhaft über Facebook verschickte Partyeinladungen. "Man weiß nie, welche Teilnehmer kommen und wie viele Teilnehmer kommen", sagte der SPD-Politiker im WDR. Bei einem Massenandrang von hunderten oder tausenden Jugendlichen könne sich die Lage so verschärfen, "dass von einer solchen Veranstaltung Gefahr ausgeht". Das Risiko wie nun in Wuppertal sei, dass Teilnehmer zu den Partys kämen, um "unter dem Deckmantel der Anonymität Randale zu machen".
Die Stadt Aachen hatte vorsorglich eine für Freitagabend im dortigen Elisengarten geplante Feier verboten und den Zugang zu der Grünanlage gesperrt. Dennoch seien bis zu 500 Jugendliche gekommen, berichtete die Polizei. Sie seien aber relativ schnell wieder abgezogen. "Alles blieb friedlich, es gab keine Probleme", sagte ein Sprecher.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa