Panorama

Jahrestag der Schiffskatastrophe Fähre "Sewol" soll gehoben werden

Bei dem Unglück vor Südkorea starben überwiegend Schüler, neun Opfer werden noch immer vermisst.

Bei dem Unglück vor Südkorea starben überwiegend Schüler, neun Opfer werden noch immer vermisst.

(Foto: REUTERS)

Genau ein Jahr ist es her, dass die überladene Fähre "Sewol" vor Südkorea sinkt und über 300 Menschen in den Tod reißt. Präsidentin Park kündigt nun die Bergung des Schiffes an. Angehörige der Opfer zeigen ihr jedoch die kalte Schulter.

Am Jahrestag der "Sewol"-Fährkatastrophe in Südkorea hat die südkoreanische Präsidentin Park Geun Hye die Hebung des Schiffswracks angekündigt. Park versprach bei einem Besuch auf der Insel Jindo, in deren Nähe die Fähre gesunken war, die "Sewol" werde zum "frühestmöglichen Zeitpunkt" gehoben. Angehörige der Opfer weigerten sich, die Präsidentin zu treffen. Die Familien verlangen eine unabhängige Aufklärung des Unglücks. Sie werfen der Regierung unter anderem vor, Schlüsselpositionen im Untersuchungskomitee mit Vertretern des Schifffahrtsministeriums besetzt zu haben.

Die Hebung des Wracks war von den Angehörigen gefordert worden, um die neun noch vermissten Opfer zu bergen. Zunächst gab es keine Reaktion der Familien auf die Ankündigung der Präsidentin. Der Bergungseinsatz soll schätzungsweise 120 Milliarden Won (104 Millionen Euro) kosten.

Mehr als hundert Angehörige hatten den Unglücksort besucht. Sie wurden mit einem Boot zu der Stelle gebracht, an der das Schiff am 16. April vergangenen Jahres mit 476 Menschen an Bord gesunken war. Die Hinterbliebenen streuten weiße Blumen ins Meer und ließen kleine, gelbe Papierboote zu Wasser. Außerdem warfen sie Lieblingssüßigkeiten ihrer Kinder ins Wasser.

Die überladene Fähre war vor der Insel Jindo gekentert. Dabei ertranken mehr als 300 Menschen, die meisten der Opfer waren Schüler. Das Unglück hatte in Südkorea große Empörung hervorgerufen. Der Kapitän wurde im November zu einer 36-jährigen Haftstrafe verurteilt, weitere führende Besatzungsmitglieder erhielten ebenfalls langjährige Gefängnisstrafen.

Quelle: ntv.de, ath/AFP

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