"Leben gut mit Regelung" Gauck heiratet vorerst nicht
18.03.2012, 09:27 Uhr
Auf dem Weg zur Wahl: Daniela Schadt und Joachim Gauck verlassen ihr Wohnhaus in Schöneberg.
(Foto: dpa)
Joachim Gauck und seine Lebensgefährtin wollen dem Druck aus der Union standhalten: Geheiratet wird vorerst nicht, jedenfalls nicht aus protokollarischen Gründen. Wohnen wird das Paar vermutlich in Dahlem.
Der wahrscheinliche neue Bundespräsident Joachim Gauck und seine Lebensgefährtin Daniela Schadt planen offenbar keine rasche Hochzeit. "Nur aus protokollarischen Gründen zu heiraten, das fände ich auch nicht richtig", sagte Schadt der "Bild am Sonntag". Sollte es deswegen einmal Probleme geben, werde sie zurückstehen. Mit Blick auf Gaucks Ehefrau Gerhild, mit der er weiter verheiratet ist und vier Kinder hat, sagte Schadt: "Nachdem nicht nur Jochen und ich, sondern die ganze Familie mit unserer Regelung gut leben können, kann vielleicht auch der Rest der Gesellschaft damit leben."
Wo in Berlin das Präsidentenpaar künftig leben wird, ist nach den Worten Schadts noch nicht entschieden. Einen Umzug ins Schloss Bellevue schloss sie jedoch aus. "Es gibt eine Dienstvilla in Dahlem, wahrscheinlich macht es Sinn, dass wir die nutzen", sagte Schadt. "Denn für unsere Nachbarn in Schöneberg ist es nicht besonders lustig, dass sie durch die Sicherheitsvorkehrungen nicht mehr vorm Haus parken können", fügte sie hinzu.
Schadt kündigte an, die Tradition bisheriger Ehefrauen von Bundespräsidenten fortführen und sich sozial engagieren zu wollen. "Natürlich werde ich Jochen auch auf einem Teil seiner Reisen und Termine begleiten, aber wie oft es sein wird, hängt von meinem eigenen ehrenamtlichen Engagement ab, das ich mir aufbauen möchte", sagte sie der Zeitung. Wofür sie sich genau einsetzen werde, wolle sie in den kommenden Wochen entscheiden.
Der parteilose Theologe Gauck soll am heutigen Sonntag zum Bundespräsidenten gewählt werden. Seine Wahl gilt als sicher, weil er in der Bundesversammlung auf die Unterstützung von Union, SPD, Grünen und FDP zählen kann. Die Linkspartei hat die als Nazijägerin bekannte Publizistin Beate Klarsfeld als Kandidatin aufgestellt. Die Wahl war durch den Rücktritt des früheren Präsidenten Christian Wulff nötig geworden.
Quelle: ntv.de, AFP