Zugemauerte S-Bahn-Tür Graffiti-Gruppe bekennt sich zu "The Wall"
14.07.2015, 14:28 UhrEine zugemauerte S-Bahn-Tür erregt die Aufmerksamkeit der Hamburger. Nun taucht ein Video einer Künstlergruppe auf, die sich zu der Tat bekennt. Sie bezeichnet die Aktion als Konzept-Vandalismus. Für die Bahn entsteht ein immenser Schaden.
Vor zweieinhalb Monaten mauerten Unbekannte die Tür einer Hamburger S-Bahn zu - jetzt ist ein Video der Tat aufgetaucht. Der fast sechs Minuten lange Film steht seit wenigen Stunden im Netz. Er zeigt, wie zwei Vermummte Material heranschaffen und eine Tür der S-Bahn fachgerecht zumauern.
Außerdem filmten die Täter die Reaktionen von Fahrgästen, die durch die sich öffnende S-Bahn-Tür einsteigen wollten - und plötzlich vor einer Mauer standen. Die betroffene S-Bahn war am 28. April vom Betriebsbahnhof Barmbek in Richtung Blankenese unterwegs. Erst auf dem Rückweg nach Altona wurde der Zugführer auf die zugemauerte Eingangstür aufmerksam. Der Schaden durch den Ausfall des Wagens soll sich auf mehrere 10.000 Euro belaufen.
Die Bundespolizei fahndete bislang vergeblich nach den Tätern, wie der Sprecher der Bundespolizei Hamburg, Rüdiger Carstens, sagte. "Unsere Ermittler werten jetzt das Video gründlich aus. Es gibt uns neue Ermittlungsansätze." Den Tätern drohe eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren oder eine hohe Geldstrafe.
Dem online eingestellten Video zufolge handelt es sich um eine Graffiti-Künstlergruppe namens "Moses & Taps". Sie bezeichnet ihr Werk "The Wall" als Konzept-Vandalismus. Im Zeichen dieser Kunstform haben die Graffiti-Künstler bereits weitere Aktionen durchgeführt, die sich vor allem mit dem Thema Züge beschäftigen. Zu ihrem Spezialgebiet gehört auch das Besprühen von Zügen. Kurz nachdem Bilder der Aktion im Internet aufgetaucht waren, spekulierte die Gruppe auf ihrer Internetseite noch, ob es sich um ein Originalfoto oder um ein Fake handele.
Quelle: ntv.de, lsc/dpa