Panorama

Ende einer langen Suche "Grateful Doe" nach 20 Jahren identifiziert

Am 26. Juni 1995 wird in Virginia ein junger Mann bei einem Verkehrsunfall getötet. Der Tote kann nicht identifiziert werden, niemand scheint ihn zu vermissen. Erst nach 20 Jahren kann sein Rätsel gelöst werden.

Nach zwei Jahrzehnten ist in den USA ein Teenager identifiziert worden, der bei einem Unfall ums Leben gekommen war. Normalerweise werden unbekannte männliche Tote in den USA unter dem Namen John Doe geführt. Für den jungen Mann hatten die Polizisten aber eine besondere Bezeichnung: Sie nannten ihn Grateful Doe, weil er zwei Karten für "The Gratelful Dead" in den Taschen hatte.

DNA-Beweise bestätigten nun, dass es sich bei dem jungen Mann, dessen Identität 20 Jahre lang ungeklärt blieb, um Jason Callahn aus Myrtle Beach, South Carolina, handelt. Dies teilte Arkuie Williams, der Sprecher der Gerichtsmedizin von Virginia mit.

Callahan war 19, als er am 26. Juni 1995 im südlichen Virginia starb. Bei dem Verkehrsunfall wurde der junge Mann so schwer verletzt, dass er kaum wiederzuerkennen war. Niemand meldete sich, um seine Leiche abzuholen. In den letzten Jahren war immer wieder versucht worden, das unbekannte Unfallopfer zu identifizieren. Unter anderem gab es eine Facebook-Seite, die dem jungen Mann gewidmet war, "der 1995 sein Leben verlor und den niemand vermisste". Darauf waren auch Tatoos des Toten zu sehen.

Plötzliche Gewissheit

Zuletzt hatten Internet-Detektive eine Seite erstellt, auf der sie computersimulierte Bilder veröffentlichten. Auf diesen Bildern erkannte die Callahan-Familie schließlich Jason wieder und nahm Kontakt mit den Behörden auf, sagte Shannon Michelson, eine Halbschwester des Toten. Sie sei sowohl erleichtert, als auch traurig, dass ihre Fragen um das Verschwinden ihres Bruders endlich beantwortet sind.

Sie sei froh, dass der Fall gelöst sei, auch wenn sie immer gehofft hatte, mit ihrem Bruder wiedervereint zu werden. Michelson war eines von mehreren Familienmitgliedern, die ihre DNA zur Verfügung stellten, um die Identität von Jason Callahan zu bestätigen. Sie hatte ihren Bruder zuletzt gesehen, als sie noch ein Kind war. Zu dieser Zeit hatten sich ihr Vater und seine Mutter getrennt.

Callahans Mutter hatte im Januar beim Myrtle Beach Police Department eine Vermisstenanzeige zu ihrem Sohn eingereicht. Darin berichtete sie, dass sie seit dem Juni 1995 nichts von ihrem Sohn gehört habe. Damals sei er der Band Grateful Dead gefolgt. Die Beamten seien jedoch auch nach dieser Anzeige nicht sicher gewesen, ob der Tote Jason Callahan sein könnte. Die Mutter habe nicht besonders genau sagen können, wo ihr Sohn zu dieser Zeit unterwegs war.

Michelson sagt, Callahan sei öfter von zu Hause weggelaufen. So seien seine Eltern zunächst davon ausgegangen, dass er irgendwo allein leben wollte. "Niemand hat je daran gedacht, ihn vermisst zu melden, weil wir dachten, er will es so", sagte seine Halbschwester.

Quelle: ntv.de, sba

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