Panorama

Rätselhaftes Massenstranden Grindwale verenden vor Australien

Insgesamt 20 Wale sind vor dem australischen Bunbury gestrandet.

Insgesamt 20 Wale sind vor dem australischen Bunbury gestrandet.

(Foto: twitter.com/ameliabroun7)

Es ist ein trauriges Bild, das sich derzeit am Strand der australischen Stadt Bunbury bietet: Eine Gruppe Grindwale liegt hilflos auf dem Sand. Neun von ihnen sind bereits tot. Warum Wale immer wieder stranden, stellt Forscher vor ein Rätsel.

An der Westküste Australiens sind neun Grindwale verendet. In Bunbury etwa 175 Kilometer südlich von Perth waren insgesamt 20 Meeressäuger gestrandet, wie die Behörden mitteilten. Neun Grindwale, die in den Hafen von Bunbury gerieten, seien verendet. Sechs andere Tiere wurden von Tierschützern wieder ins offene Meer gebracht. Die Helfer kämpfen zudem um das Leben von fünf weiteren Walen, die auf einem angrenzenden Strand und in flachem Wasser gestrandet sind.

An Australiens Küsten stranden immer wieder Wale. Das Phänomen gibt Wissenschaftlern bis heute Rätsel auf. Im Jahr 2009 war schon einmal eine Gruppe Grindwale, die bis zu sechseinhalb Meter lang werden können, in der Nähe von Bunbury gestrandet. Die meisten von ihnen konnten nicht gerettet werden.

Wale ersticken durch eigenes Gewicht

Wenn Wale stranden, müssen sie ständig befeuchtet werden, denn ihre hornhautlose Haut verbrennt unter der Sonneneinstrahlung. Zudem besteht die Gefahr, dass die Wale ersticken, weil ihr eigenes Gewicht auf die Lunge drückt.

Einer Studie aus dem Jahr 2013 bestätigte den schon seit Langem bestehenden Verdacht, dass Wale und Delfine auf ungewohnte Lärmbelästigung unter Wasser höchst empfindlich reagieren. Anlass für die Untersuchung war das Stranden und Massensterben von rund 100 Breitschnabeldelfinen in einer Lagune vor Madagaskar.

Damals hatte Experten zufolge die Suche nach Ölvorkommen durch den Konzern Exxon Mobil und der Einsatz von Sonargeräten die Tiere unter Wasser so stark irritiert, dass es zu einer Massenstrandung der Meeressäuger kam. Auch Schiffslärm sorgt bei Meerestieren für erhöhten körperlichen Stress und Verwirrung. Eine weitere Theorie für die Strandung der großen Meeressäuger besagt, dass sich kranke Tiere verirren und die anderen im Rudel ihnen folgen.

Quelle: ntv.de, hla/AFP

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