Drei Tote in Hamburger Klinik Patient der Brandstiftung verdächtig - Festnahme
01.06.2025, 18:44 Uhr Artikel anhören
Feuerwehrleute im im Marienkrankenhaus.
(Foto: picture alliance/dpa)
Nach dem Brand in einer Hamburger Klinik mit drei Toten wird ein 72 Jahre alter Patient verdächtigt, Brandstiftung begangen zu haben. Die Polizei nimmt den Mann vorläufig fest. Indes schwebt einer der Verletzten weiter in Lebensgefahr.
Nach dem Brand im Marienkrankenhaus in Hamburg mit drei Toten ist ein 72 Jahre alter Patient wegen des Verdachts der Brandstiftung festgenommen worden. "Im Laufe der durchgeführten Zeugenvernehmungen ergaben sich Hinweise darauf, dass ein 72-Jähriger Patient dringend tatverdächtig bezüglich der Brandstiftung sein könnte", erklärte die Polizei. Der Beschuldigte solle am Montag einem Haftrichter vorgeführt werden. "Ob sich der Beschuldigte bei der Begehung der mutmaßlichen Tat in einem psychischen Ausnahmezustand befunden hat, ist Gegenstand der Ermittlungen, die weiterhin andauern", hieß es weiter.
Drei Patienten waren bei dem nächtlichen Brand im Marienkrankenhaus im Hamburger Stadtteil Hohenfelde ums Leben gekommen und mehr als 30 Menschen verletzt worden. Das Feuer war im Erdgeschoss der Klinik in einem Zimmer auf der geriatrischen Station ausgebrochen, die auf die Versorgung älterer Patientinnen und Patienten spezialisiert ist. Ob es das Zimmer des Verdächtigen war, ist noch unklar.
Eine Person weiter in Lebensgefahr
Bei den Todesopfern handelt es sich um Männer im Alter von 84, 85 und 87 Jahren. Nach aktuellem Kenntnisstand von Feuerwehr und Polizei wurden 34 Menschen verletzt. Einer davon schwebt in Lebensgefahr.
Die Ermittler des Landeskriminalamtes für Branddelikte hatten mit Untersuchungen zum Hergang und der Ursache für das Feuer begonnen. Der Brandort war beschlagnahmt worden. Am Vormittag waren Brandermittler des Landeskriminalamtes vor Ort und sicherten Spuren. Die Brandstelle wurde mit rot-weißem Flatterband abgesperrt.
Der Brand war am frühen Sonntagmorgen bereits nach etwa 20 Minuten gelöscht. Auch die Rettungsmaßnahmen waren am Morgen abgeschlossen. Teile des Krankenhauses mussten wegen des Feuers evakuiert werden. Die verletzten Patientinnen und Patienten wurden größtenteils in der Notaufnahme der Klinik versorgt, zwei wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht.
Die übrigen stationären und ambulanten Versorgungsbereiche sind nach Angaben des Krankenhauses nicht betroffen und laufen regulär weiter.
Einem dpa-Reporter vor Ort zufolge brannte ein Zimmer der Klinik augenscheinlich komplett aus. Aus dem Zimmer breiteten sich die Flammen an der Fassade auf den ersten Stock des Gebäudes aus.
Quelle: ntv.de, mpe/dpa/AFP