Bruchlandung am Airport Iranisches Flugzeug schlittert über Autobahn
27.01.2020, 15:11 Uhr
         			
         		Nur knapp entgeht der Iran einer weiteren Flugzeugkatastrophe: Bei einer spektakulären Bruchlandung im Südwesten des Landes kommen die fast 140 Menschen an Bord eines Linienfliegers wie durch ein Wunder mit dem Schrecken davon.
Eine iranische Passagiermaschine ist bei der Landung in der Stadt Mahschahr im Südwesten des Iran über die Landebahn hinausgeschossen und erst auf einer angrenzenden Schnellstraße zum Stehen gekommen. Verletzt wurde bei der Bruchlandung niemand, wie das iranische Staatsfernsehen berichtete.
Der Pilot der iranischen Fluggesellschaft Caspian Airlines habe bei der Landung zu spät aufgesetzt und sei deshalb über das Ende der Piste hinausgerutscht, berichtete das Staatsfernsehen unter Berufung auf die Luftfahrtbehörde der südwestlichen Provinz Chusestan. An Bord des Linienflugs befanden sich 135 Menschen. Der genaue Unglückshergang ist allerdings noch unklar.
Sicher ist bislang nur, dass der zweistrahlige Passagierjet vom Typ McDonnell Douglas MD83 nach dem Aufsetzen noch so schnell war, dass er hinter dem Ende der Landebahn die Absperrungen zum Flughafengelände durchbrach und auf dem Bauch rutschend, aber mit intaktem Rumpf erst auf der angrenzenden Autobahn liegen blieb. Es gibt Hinweise auf technische Schwierigkeiten.
  Heck abgerissen, Rumpf schwer beschädigt: Flug IV6936 endet mit einem Totalschaden.
(Foto: VIA REUTERS)
Das Flugzeug war am Morgen in Teheran zum inneriranischen Linienflug IV6936 gestartet. Ein Fernsehreporter, der eigenen Angaben zufolge selbst in der Maschine saß, erklärte im Fernsehen, das Fahrwerk sei offenbar beschädigt gewesen. Aufgrund des Defekts am Hauptfahrwerk habe sich der Pilot zu einer Bauchlandung entschlossen. Nach Angaben der iranischen Luftfahrtbehörde wird die Ursache für die Bruchlandung untersucht.
Wie durch ein Wunder überstanden Passagiere und Besatzung die Havarie unverletzt. Auch am Boden gab es - abgesehen von erheblichen Sachschäden - keine dramatischen Folgen. Die viel befahrene Straßenverbindung, die von Mahdschahr zur irakischen Grenze führt, blieb durch die rund 45 Meter lange und bis zu 63 Tonnen schwere Maschine allerdings vorerst blockiert.
Der Unfall dürfte im Iran und im Ausland erneut viel Aufmerksamkeit auf die Sicherheit des iranischen Flugverkehrs lenken. Anfang Januar war es unweit der Hauptstadt zu einer katastrophalen Fehleinschätzung gekommen, bei der Luftabwehr-Einheiten der iranischen Revolutionsgarden eine ukrainische Passagiermaschine abgeschossen hatten. Keiner der 176 Menschen an Bord überlebte den Vorfall.
Quelle: ntv.de, mmo/AFP