Panorama

Drei Jahre nach Fukushima Japaner fürchten Rückkehr zum Atomstrom

In Japan wächst die Sorge vor einem Wiedereinstieg in die Atomkraft.

In Japan wächst die Sorge vor einem Wiedereinstieg in die Atomkraft.

(Foto: imago/Xinhua)

Vor drei Jahren suchen ein schweres Erdbeben und ein Tsunami den Nordosten Japans heim. Im Atomkraftwerk Fukushima kommt es zum Super-Gau. Das haben die Japaner keineswegs vergessen.

Kurz vor dem dritten Jahrestag der Atomkatastrophe von Fukushima haben zehntausende Menschen in Tokio gegen die Atompolitik ihrer Regierung protestiert. Bei einer Kundgebung und einem anschließendem Protestmarsch rund um das Parlament kritisierten sie scharf die Pläne des konservativen Ministerpräsidenten Shinzo Abe, der allen Widerständen zum Trotz zumindest einige der 50 Atomreaktoren im Land wieder in Betrieb nehmen will. Kundgebungsteilnehmer wiesen darauf hin, dass Japan schon seit Monaten ohne Kernkraft auskommt.

In Taiwan hatten bereits am Samstag zehntausende Demonstranten bei landesweiten Protesten den Atom-Ausstieg gefordert. In Taipeh gingen nach Angaben der Organisatoren rund 50.000 Menschen auf die Straße, an drei weiteren Kundgebungen auf der Insel nahmen demnach mehr als 30.000 Menschen teil.

Bei einem verheerenden Erdbeben und Tsunami am 11. März 2011 in Japan war das Kernkraftwerk Fukushima so schwer beschädigt worden, dass die Kühlanlagen ausfielen. In der Folge kam es in mehreren Reaktoren zu einer Kernschmelze. Große Mengen Radioaktivität traten aus, zehntausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Die Aufräumarbeiten dauern an, dabei kommt es immer wieder zu neuen Pannen. Experten schätzen, dass es noch vier Jahrzehnte dauert, bis die Anlage komplett abgebaut ist.

Bislang wurde für die Katastrophe von Fukushima noch niemand juristisch zur Verantwortung gezogen. Im Jahr 2012 reichten 15.000 Betroffene eine Klage gegen den Betreiber Tepco ein. Im vergangenen September entschied die Staatsanwaltschaft jedoch, keine Anklage zu erheben. Dagegen läuft ein Berufungsverfahren.

Quelle: ntv.de, sba/AFP

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