Panorama

TÜV ermahnt Fahrstuhlbetreiber Jeder siebte Aufzug mit erheblichen Mängeln

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1965 Aufzüge legte der TÜV im vergangenen Jahr still.

(Foto: imago/Westend61)

In Deutschland muss jeder Fahrstuhl jährlich technisch überprüft werden. Im vergangenen Jahr findet der TÜV bei durchschnittlich einem von sieben Aufzügen erhebliche bis gefährliche Mängel. Manche Anlagen sind gar nicht erst zur Prüfung gemeldet.

In Deutschland weist jeder siebte Aufzug gravierende Mängel auf. Von 544.000 überprüften Fahrstühlen im Land wiesen im vergangenen Jahr mehr als 80.000 erhebliche bis gefährliche Mängel auf, wie der TÜV Rheinland in Köln auf Grundlage von Verbandszahlen mitteilte. Dies war mehr als jeder siebte Lift.

Nach eigenen Angaben legten die Prüfer des TÜV im vergangenen Jahr 1965 Aufzüge still. Im Stadtgebiet Köln waren es 36, in Düsseldorf 59 und in Berlin sogar 132 Anlagen. "Bei diesen Aufzügen war der technische Zustand so bedenklich, dass Gefahr für Leib und Leben gegeben war", sagte Thomas Pfaff, Geschäftsfeldleiter Deutschland beim TÜV Rheinland.

Häufige Probleme älterer Aufzüge seien verschlissene Tragseile, nicht funktionierende Türverriegelungen oder Notrufanlagen. Auch dass der Fahrkorb nicht bündig in der Etage anhält und sich dadurch eine Stufe bildet, komme bei solchen Anlagen gehäuft vor.

Viele Aufzüge nie überprüft

Dass Unfälle vermieden werden, sei laut TÜV Rheinland auf hohe Prüfstandards zurückzuführen. Ältere Aufzüge würden anhand eines Katalogs daraufhin überprüft, ob sie vom Stand der Technik abwichen und ob sich daraus Risiken ergäben. Bei gefährlichen Mängeln werde der Betreiber aufgefordert, den betroffenen Aufzug sofort stillzulegen und ihn erst nach Reparatur und erneuter Überprüfung wieder in Betrieb zu nehmen.

Erst in der vergangenen Woche hatte der Verband TÜV aber auch auf die Dunkelziffer der Aufzügen in Deutschland hingewiesen, die vom jeweiligen Betreiber nicht zur Überprüfung angemeldet werden – obwohl diese als verpflichtend vorgeschrieben ist. Über 100.000 solcher Aufzugsanlagen vermuten die Experten hierzulande. Verbandsgeschäftsführer Bühler appellierte an die Betreiber, ihrer Verantwortung gerecht zu werden.

Jeder Aufzug muss jährlich durch den TÜV geprüft werden. Betreiber und Nutzer sollten auf abgelaufene oder fehlende Plaketten achten. Seit 2015 gibt es für Aufzüge eine Plakettenpflicht: An jeder geprüften Anlage muss ein gut sichtbarer Hinweis auf die nächste fällige Prüfung kleben.

Quelle: ntv.de, fhe/AFP

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