Panorama

Evakuierung an der Schwarzen Elster Kritische Situation an Deichen

Am Zusammenfluss der Elbe und der Schwarzen Elster in Sachsen-Anhalt.

Am Zusammenfluss der Elbe und der Schwarzen Elster in Sachsen-Anhalt.

(Foto: dpa)

Beim Hochwasser in Brandenburg zeichnet sich keine Entspannung ab. Der aus Sachsen kommende Hochwasserscheitel mehrerer Flüsse erreicht den Landessüden und bewegt sich flussabwärts. In Sachsen bricht ein Deich - hunderte Bewohner müssen in Sicherheit gebracht werden.

An einem völlig durchweichten Deich in Löben (Sachsen-Anhalt).

An einem völlig durchweichten Deich in Löben (Sachsen-Anhalt).

(Foto: dpa)

In den ostdeutschen Hochwassergebieten bereiten aufgeweichte Deiche zunehmend Probleme. Hunderte Einsatzkräfte bemühten sich vor allem im südlichen Brandenburg und in Sachsen-Anhalt darum, die Deiche mit Sandsäcken zu sichern. Im Landkreis Wittenberg in Sachsen-Anhalt galt für die Schwarze Elster inzwischen ebenfalls die höchste Alarmstufe vier.

In Brandenburg kämpften nach Angaben des Landeskatastrophenschutzstabes in Potsdam rund 2000 Einsatzkräfte entlang der Schwarzen Elster, Neiße, Röder, Spree und Pulsnitz gegen die Fluten an. Besonders kritisch war die Lage an einigen Deichabschnitten an der Schwarzen Elster und ihrem Nebenfluss Kleine Röder. Vielerorts wurden die Deiche von den Wassermassen überflutet oder waren durch den anhaltend hohen Pegelstand durchweicht. Die Helfer mussten immer wieder Sickerstellen mit Sandsäcken sichern. Durch die Öffnung einiger Wehre wurde versucht, den Druck von den Deichen zu nehmen.

Sandsäcke werden gestapelt zwischen Elsterwerda und Bad Liebenwerda.

Sandsäcke werden gestapelt zwischen Elsterwerda und Bad Liebenwerda.

(Foto: dpa)

Allein in dem besonders schwer betroffenen Landkreises Elbe-Elster, wo seit Mittwoch Katastrophenalarm gilt, waren rund 1000 Helfer im Einsatz. Sie verbauten unter anderem rund 500.000 Sandsäcke. In Saathain arbeiteten rund 400 Feuerwehrleute und Freiwillige daran, die Deichanlagen zu sichern. In einer mehrere hundert Meter langen Menschenkette wurden Sandsäcke aufgestapelt, um den Deich um 70 Zentimeter zu erhöhen und eine mögliche Überflutung des Ortes zu verhindern, wie der Landkreis mitteilte. An der Kleinen Röder bei Bad Liebenwerda wurde mit dem Bau eines ein Kilometer langen Ersatzdeiches begonnen.

Unterrichtsausfall an zahlreichen Schulen

Soldaten des Lufttransportgeschwaders Holzdorf bringen

Soldaten des Lufttransportgeschwaders Holzdorf bringen

(Foto: dpa)

Zahlreiche Straßen und Brücken im südlichen Brandenburg waren weiter wegen des Hochwassers gesperrt. Die Autobahn A 13 in Richtung Norden zwischen den Anschlussstellen Ruhland und Thiendorf konnte wieder freigegeben werden. Wegen des Hochwassers fiel im Elbe-Elster-Kreis er Unterricht an 16 Schulen aus. In Elsterwerda wurden mehr als hundert Patienten aus dem Krankenhaus in Sicherheit gebracht. In den kommenden Tagen rechneten die Behörden in Brandenburg wegen des nur langsam abfließenden Wassers noch nicht mit einer Entspannung der Lage.

Deichbruch in Sachsen-Anhalt

Nach dem Deichbruch an der Schwarzen Elster bei Meuselko hat der Landkreis Wittenberg Katastrophenalarm ausgerufen. Betroffen sei ein Gebiet beidseitig des Flusses von der Landesgrenze zu Brandenburg bis zum Stadtgebiet von Jessen, sagte ein Sprecher der Kreisverwaltung. Insgesamt rund 200 Einwohner der Orte Meuselko und Löben sollen in Sicherheit gebracht werden. Erste Evakuierungen seien angelaufen. Eine Turnhalle diene als Unterkunft. Zahlreiche Helfer seien im Einsatz. Die Bundeswehr setzte zwei Hubschrauber ein, um Deiche mit Sandsäcken zu stabilisieren. In Sachsen entspannte sich die Lage hingegen weiter.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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