Totenkult in Bolivarischer Republik Venezuela Luxussarg für Bolívar eingeweiht
18.12.2011, 16:05 Uhr
Chávez ist ist ganz begeistert.
(Foto: AP)
Die sterblichen Überreste des südamerikanischen Unabhängigkeitshelden Simón Bolívar sind wieder im Pantheon von Caracas. Sie waren im vorigen Jahr exhumiert worden, um die Authentizität und die Todesursache zu überprüfen. Den neuen Sarg zieren Perlen, Diamanten und Goldsterne.
In einer feierlichen Zeremonie zum 181. Todestag des südamerikanischen Unabhängigkeitskämpfers Simón Bolívar (1783-1830) hat Venezuelas Staatschef Hugo Chávez einen neuen Luxussarg für dessen sterbliche Überreste präsentiert. "Wir wissen jetzt zweifellos und für immer, dass Du hier bist, Vater, Du bist hier mit uns, das bist Du", sagte Chávez bei der Feier im Pantheon von Caracas, in dem sich das Grab Bolívars befindet. Nach Angaben örtlicher Medien, ist der neue Mahagoni-Sarg mit Perlen und Diamanten sowie acht von der venezolanischen Zentralbank gestifteten Goldsternen verziert.
Die Überreste Bolívars sollen in einer speziellen klimatisierten Urne im Sarg bestattet werden. Die venezolanische Regierung lässt derzeit ein Mausoleum bauen, in dem der Freiheitskämpfer in Zukunft begraben liegen soll. Chávez zufolge soll das Bauwerk 2030 zum 200. Todestag Bolívars fertiggestellt sein. Laut Presseberichten werden für den Bau 2900 Tonnen Stahl verwendet – etwas weniger als die Hälfte des Eiffelturms.
Bolívar war der bedeutendste Anführer Südamerikas im Kampf gegen die spanische Kolonialherrschaft und wird auf dem Kontinent bis heute als Volksheld verehrt. Seine sterblichen Überreste wurden 1842 von seinem Sterbeort, der kolumbianischen Stadt Santa Marta, nach Venezuela gebracht, seit 1876 lagen sie im Pantheon von Caracas. Historikern zufolge starb Bolívar 1830 an Tuberkulose. Chávez ist dagegen überzeugt, dass er vergiftet wurde. Mit seiner "Revolution für einen Sozialismus des 21. Jahrhunderts" sieht sich Chávez in direkter Nachfolge Bolívars, er ließ den Namen seines Landes sogar in Bolivarische Republik Venezuela ändern.
Quelle: ntv.de, AFP