Panorama

Neue niederländische Zeiten "Magic Mushrooms" verboten

Allen Protesten zum Trotz ist der Anbau und Verkauf von "Magic Mushrooms" seit Dezember in den Niederlanden verboten. "Wir leeren gerade alle unsere Gewächshäuser", sagt Murat Kucuksen, Mitbesitzer des Unternehmens Procare, das nach eigenen Angaben mit einer Produktion von jährlich 30 Tonnen der halluzinogenen Pilze der größte niederländische Anbauer der Droge ist. Kucuksen rechnet mit einem Verlust von zehn Millionen Euro. "Meine gesamten Investitionen sind wertlos", klagt er. "Wenn die niederländische Regierung mich nicht entschädigt, habe ich ein Problem."

Das Verbot betrifft insgesamt 186 Sorten der Psycho-Pilze, weitere sollen folgen. Die frischen Pilze waren bisher in den Smart- und Coffeeshops von Amsterdam und anderen großen Städten frei verkäuflich - der Verkauf getrockneter Pilze war schon vorher untersagt.

Gefährliche Folgen

Mit der Begründung, der Verzehr der Pilze könne ein "unvorhersehbares Verhalten mit gefährlichen Folgen" auslösen, hatte die niederländische Regierung Ende April eine Gesetzesinitiative zum vollständigen Verbot der Pilze auf den Weg gebracht. Rund ein Jahr zuvor hatte sich eine 17-jährige Französin nach dem Verzehr der Pilze von einer Amsterdamer Brücke in den Tod gestürzt, Monate später marschierte ein deutscher Tourist nach der Einnahme der Droge nackt durch eine Einkaufsstraße der Stadt.

Am vergangenen Freitag waren die Besitzer von Smart- und Coffeeshops vor dem Den Haager Bezirksgericht mit einem Antrag auf einstweilige Verfügung gegen das Verbot gescheitert. Die Vereinigung VLOS diskutiert nun weitere rechtliche Schritte. In einigen Shops in Amsterdam machte der Verkauf der Pilze bis zu 40 Prozent des Umsatzes aus.

Quelle: ntv.de

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