Rätsel um entführtes Mädchen Maria taucht auf keiner Vermisstenliste auf
22.10.2013, 10:33 Uhr
Das Mysterium um den "blonden Engel" von Farsala zieht immer weitere Kreise: Nicht einmal bei Interpol finden sich Hinweise auf die Herkunft des Mädchens, das bei griechischen Roma lebte.
Das mutmaßlich entführte Mädchen Maria wird nicht von der internationalen Polizeibehörde Interpol gesucht. Dies berichteten griechische Medien unter Berufung auf Polizeiquellen. Demnach beantwortete die Interpol-Zentrale in Lyon eine Anfrage der griechischen Polizei negativ.
Die von den Behörden eingesandten DNA-Proben stimmten nicht mit dem Erbgut von 606 weltweit vermissten Personen überein, das Interpol vorliegt. Auf der Interpol-Liste seien auch 61 Kinder im ungefähren Alter des in Griechenland gefundenen Mädchens, hieß es.
Die Polizei hatte das Mädchen mit heller Haut, blonden Haaren und grünen Augen am Mittwoch in einem Lager der Stadt Farsala entdeckt. Die Ermittler waren auf das Maria genannte Kind aufmerksam geworden, weil sein Aussehen in keiner Weise mit dem seiner angeblichen Eltern übereinstimmte. DNA-Tests ergaben keine Übereinstimmung zwischen dem Erbgut des Kindes und dem des nun angeklagten Paares, in dessen Obhut es sich befand. Das Paar wurde daraufhin festgenommen. Die griechische Presse nennt das Mädchen den "blonden Engel".
Unterdessen wurde bekannt, dass der Fall in der Athener Stadtverwaltung zu personellen Konsequenzen geführt hat. Der Bürgermeister der griechischen Hauptstadt, Giorgos Kaminis, hat vier leitende Standesbeamte suspendiert. Das Auffinden des Mädchens hatte große Unregelmäßigkeiten vor allem im Athener Standesamt aufgezeigt, wo das Kind erst in diesem Frühjahr unter Vorlage falscher Papiere angemeldet worden war.
Quelle: ntv.de, dpa