Freizeit beginnt freitags ab fünf Mauretanien verlegt das Wochenende
12.09.2014, 04:47 UhrSamstag und Sonntag sind Wochenende, doch das gilt längst nicht für überall. Mauretanien definiert die Ruhezeit seit Jahren immer wieder um. Jetzt versucht das Land erneut den Spagat zwischen wirtschaftlichen und religiösen Interessen.
Mauretanien hat erneut sein Wochenende verlegt. Es beginne künftig wieder am Samstag und nicht wie zuletzt schon am Freitag, teilte die Regierung mit. Durch die Reform könne die mauretanische Volkswirtschaft i hren Wettbewerbsnachteil gegenüber den meisten anderen Ländern wieder aufholen, sagte Arbeitsminister Seyidna Ali Ould Mohammed Khouna. Die reguläre Arbeitswoche in dem islamischen Staat beginnt somit künftig am Montagmorgen um 08.00 Uhr und endet am Freitagabend um 17.00 Uhr.
Laut dem Arbeitsministerium soll der nach hinten verschobene Beginn der Ruhezeit "den Schaden begrenzen, der unserer Wirtschaft durch das Wochenende entstanden ist". Mauretanischen Firmen würden so auch die Geschäftsbeziehungen mit ausländischen Partnern erleichtert.
Seit seiner Unabhängigkeit von Frankreich im Jahr 1960 hat das nordwestafrikanische Land bereits mehrfach die Definition des Wochenendes verändert. Ursprünglich hatten die Mauretanier nur am Sonntag offiziell arbeitsfrei. Anfang der 1980er Jahre wurde hierfür dann wegen des Heiligen Tags für die Muslime der Freitag auserkoren. Erst 2001 wurde das zweitägige Wochenende mit Beginn am Samstag eingeführt - und seither mehrere Male umverlegt.
Die wechselhafte Festlegung des offiziellen Wochenendes wurde von religiösen und oppositionellen Gruppen immer wieder kritisiert. Um die 3,8 Millionen Landesbewohner zu beschwichtigen, kam das Arbeitsministerium ihnen dieses Mal vorsichtshalber entgegen: Laut der neuen Regelung bleibt ein überpünktlicher Feierabend zur Teilnahme am traditionellen Freitagsgebet erlaubt.
Quelle: ntv.de, ino/AFP