Panorama

Flüchtiger Drogenboss Mexiko will "El Chapo" ausliefern

Der mexikanische Drogenboss "El Chapo" ist knapp drei Wochen nach seinem Ausbruch aus einem Hochsicherheitsgefängnis immer noch auf der Flucht. Sollte er gefasst werden, soll er in den USA vor Gericht gestellt werden.

Erst im Februar 2014 war Guzmán gefasst worden.

Erst im Februar 2014 war Guzmán gefasst worden.

(Foto: imago/Xinhua)

Sollten die mexikanischen Sicherheitskräfte den geflohenen Drogenboss Joaquín "El Chapo" Guzmán erneut fassen, wollen sie ihn an die USA ausliefern. Ein Bundesrichter genehmigte den Auslieferungsantrag und stellte einen entsprechenden Haftbefehl aus, wie Staatsanwalt José Antonio Rodríguez Calderón dem Fernsehsender Milenio TV sagte.

In den USA liegen mehrere Haftbefehle wegen Drogenhandels gegen Guzmán vor. Nach seiner Festnahme im vergangenen Jahr hatten die Vereinigten Staaten mehrfach Interesse daran geäußert, den Drogenboss in den USA vor Gericht zu stellen. Ein formeller Auslieferungsantrag sei allerdings erst am 25. Juni dieses Jahres in Mexiko eingetroffen, teilte die Generalstaatsanwaltschaft mit.

"El Chapo" war vor knapp drei Wochen durch einen 1,5 Kilometer langen Tunnel aus einem Hochsicherheitsgefängnis im Zentrum Mexikos geflohen. Für seinen Coup muss der Chef des Drogenkartells von Sinaloa Helfer innerhalb und außerhalb des Gefängnisses gehabt haben. Der Fall rückte die verbreitete Korruption und den weitreichenden Einfluss der mexikanischen Verbrechersyndikate in den Fokus.

Die Festnahme des Drogenbosses wurde im letzten Jahr als wichtiger Erfolg gefeiert. 2001 war Guzmán schon einmal die Flucht aus einem Hochsicherheitsgefängnis geglückt, damals versteckte er sich in einem Wäschewagen. Mexiko ist der berüchtigte Flüchtige ein üppiges Kopfgeld wert: Umgerechnet 3,4 Millionen Euro Belohnung gibt es für Hinweise, die zur Ergreifung Guzmáns führen.

Quelle: ntv.de, ino/dpa

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