Wanderunglück in der Schweiz Niederländerin stürzt mit beiden Kindern in den Tod
10.02.2024, 13:16 Uhr Artikel anhören
Das Bergpanorama auf dem Rochers-de-Naye: wunderschön, aber nur erfahrenen und gut ausgerüsteten Wanderern zu empfehlen.
(Foto: picture alliance / pressefoto_korb)
Am Mittwoch reißt in den Schweizer Voralpen der Kontakt zu einer dreiköpfigen Wandergruppe aus den Niederlanden ab. Die Polizei startet eine Suchaktion. Auch Helikopter mit Wärmebildkameras kommen zum Einsatz. Am Freitag sorgt die Technik für traurige Gewissheit.
In den Schweizer Voralpen sind eine Niederländerin und ihre beiden erwachsenen Kinder bei einer Wanderung in den Tod gestürzt. Die 57-Jährige sowie ihre 25-jährige Tochter und der 22-jährige Sohn waren laut Polizei in dem Gebiet des Bergs Rochers-de-Naye oberhalb von Montreux unterwegs und wurden am Donnerstag vermisst gemeldet. Sie hätten sich seit Mittwochmorgen nicht mehr gemeldet, heißt es. Nach einer großen Suchaktion fanden Rettungskräfte die drei Leichen am Freitag rund 300 Meter unterhalb eines steilen Wanderwegs. Auch Hubschrauber der Armee waren im Einsatz.
Die Leichen seien durch den Einsatz von Wärmebildkameras in den Helikoptern gefunden worden, erklärte ein Polizeisprecher gegenüber der nationalen Schweizer Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Der Sohn lebte demzufolge in der Region von Lausanne. Mutter und Schwester wohnten in den Niederlanden und waren mutmaßlich zu Besuch in der Schweiz.
Die genaue Unglücksursache wird nach Angaben der Waadtländer Kantonspolizei noch untersucht. Nach ersten Erkenntnissen gehen die Behörden von einem Unfall aus.
Der Berg Rochers-de-Naye ist 2042 Meter hoch und ein beliebtes Ausflugsziel. Eine Zahnradbahn bringt Besucher und Wanderer vom Genfersee aus auf über 2000 Meter. Von oben ist bei guter Sicht das Alpenpanorama zu sehen, vom Eiger bis zum höchsten Berg Europas, dem Mont Blanc.
Ein ortsansässiger Wirt erklärte in der Schweizer Boulevardzeitung "20 Minuten", dass das Gebiet nur erfahrenen und gut ausgerüsteten Wanderern zu empfehlen sei: "Das Problem ist, dass wir von Montreux mit einer Bahn erreichbar sind", sagte der Wirt. "Viele Touristen kommen mit Turnschuhen und realisieren gar nicht, dass sie sich jetzt im Gebirge befinden." Man müsse "jede Woche Gäste darauf hinweisen, dass wir ihnen eine Wanderung nicht empfehlen würden".
Quelle: ntv.de, chr/dpa