Panorama

Seuche erreicht Lagos Nigeria ruft wegen Ebola Notstand aus

Am Hafen von Lagos wird bei jedem Ankommenden die Körpertemperatur gemessen.

Am Hafen von Lagos wird bei jedem Ankommenden die Körpertemperatur gemessen.

(Foto: AP)

Nach Liberia erklärt mit Nigeria das zweite afrikanische Land den nationalen Notstand aufgrund der Ebola-Epidemie. Mittlerweile sind dort mindestens neun Menschen infiziert. Die Gefahr für Deutschland bleibt klein.

Nigeria hat wegen der Ebola-Epidemie den Notstand ausgerufen. Präsident Goodluck Jonathan gab zudem umgerechnet 8,7 Millionen Euro zur Bekämpfung der Seuche frei. Damit sollten unter anderem zusätzliche Isolierstationen, Personal und die Überwachung an den Grenzen finanziert werden, erläuterte ein Sprecher von Jonathan.

Die Weltgesundheitsbehörde (WHO) rief am Freitag den internationalen Gesundheitsnotstand aus und riet allen betroffenen Ländern in Westafrika ebenfalls den Notstand auszurufen. Liberia hat dies bereits getan.

Nigeria, das bevölkerungsreichsten Land Afrikas, gab die Zahl der Ebola-Fälle in der Wirtschaftsmetropole Lagos mit neun an. Zwei davon seien gestorben. Dutzende seien unter Beobachtung. Sie waren mit einem Mann in Kontakt gekommen, der nach seiner Ankunft aus Liberia erkrankte. Lagos ist mit 21 Millionen Einwohnern die größte Stadt Afrikas.

Präsident Jonathan forderte Religionsführer auf, auf große Zusammenkünfte zu verzichten. Schulen sollten ihre Sommerferien verlängern. Der Transport von Leichen in andere Gemeinden habe zu unterbleiben. Zudem sollten alle Todesfälle aufgrund von Krankheit den Behörden gemeldet werden. Er warnte zudem vor der Verbreitung von falschen Informationen über die Seuche. Dies sei irreführend und könne Massenpanik auslösen.

RKI sieht Deutschland gut gerüstet

Derweil wurde in Kanada ein Nigeria-Rückkehrer mit Ebola-Symptomen unter Quarantäne gestellt. Der Mann habe sich mit Fieber und anderen Symptomen in eine Notaufnahme eines Krankenhauses in einem Vorort von Toronto begeben, teilte die Klinik mit. Aus Vorsorge seien die höchsten Überwachungsmaßnahmen getroffen worden, darunter die Isolierung des Patienten. Es liefen Untersuchungen um herauszufinden, ob der Mann tatsächlich mit dem hochgefährlichen Erreger infiziert sei.

Das Robert-Koch-Institut bemüht sich derweil um Aufklärung über die Gefahren in Deutschland. Präsident Reinhard Burger sagte, er halte es für "unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich", dass Reisende das Virus mit ins Land bringen. Das Risiko einer Weiterverbreitung sehe er hierzulande aber nicht, weil es in Deutschland und Europa "alle Voraussetzungen zur sicheren Versorgung Betroffener" gebe, sagte Burger der "Passauer Neuen Presse".

Burger zufolge gibt es in Deutschland ein Netzwerk von Kompetenz- und Behandlungszentren, das auf den Umgang mit Krankheiten wie Ebola spezialisiert ist. Die Gesundheitsämter, in deren Zuständigkeitsbereich internationale Flughäfen liegen, "haben Erfahrung im Umgang mit internationalen Gesundheitsrisiken und sind vorbereitet für solche Ereignisse".

Quelle: ntv.de, jog/rts/AFP

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