Vier Morde in fünf Monaten Paris fürchtet Serienkiller
07.04.2012, 08:00 Uhr
Alle Taten geschahen im Großraum Paris.
(Foto: dpa)
Seit Monaten werden in und um die französische Hauptstadt Menschen mit derselben halbautomatischen Pistole erschossen. "Die Vorgehensweise ist nicht identisch", sagen die Ermittler zwar. Doch zumindest ein weiteres Detail haben die Fälle gemeinsam: Der Täter ist noch nicht gefasst. Und so geht in Paris die Angst vor einem Serienkiller um.
Nach vier Morden binnen fünf Monaten hat die Polizei von Paris vor einem Serientäter gewarnt. "Diese Mordserie erfordert unsere maximale Aufmerksamkeit und wir haben alle unsere Kräfte dafür bereitgestellt", sagte Innenminister Claude Gueant. Der Staatsanwaltschaft zufolge gibt es einige Parallelitäten bei den Taten, die im November, Februar, März und April begangen wurden, die jüngste am Donnerstag.
In allen vier Fällen benutzte ein Einzeltäter dieselbe halbautomatische Pistole mit einem Kaliber von 7,65 Millimeter. "Dies allein reicht aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht aus, mit Sicherheit zusagen, dass alle Taten zusammengehören", sagte Marie-Suzanne Le Queau von den Strafverfolgungsbehörden in Evry, einem Vorort südlich der Hauptstadt, wo die Tat am Donnerstag begangen wurde.
"Die Vorgehensweise ist nicht identisch", so Le Queau. Bei der ersten Bluttat sei das Opfer von mehreren Kugeln am ganzen Körper getroffen worden, in den drei anderen Fällen seien die Opfer durch einen Kopfschuss getötet worden. Die jüngsten drei Taten wurden im Großraum Paris begangen. Die Polizei hat inzwischen rund 100 Ermittler im Einsatz.
Umkreis von zehn Kilometern
Im ganzen Raum Paris geht indes die Angst vor einem Serienmörder um. Seit November wurden in einem Umkreis von rund zehn Kilometern vier Menschen mit derselben Waffe erschossen, die Staatsanwaltschaft hob allerdings hervor, dass der Tathergang nur bei den letzten drei Morden ähnlich sei.
Die 47-jährige Mutter algerischer Abstammung war am Donnerstagnachmittag im Eingangsbereich ihres Mehrfamilienhauses in Grigny erschossen worden. Zuvor war am 17. März im nahegelegenen Ris-Orangis ein 81-Jähriger ebenfalls im Eingangsbereich seines Hauses durch einen Kopfschuss getötet worden.
Die erste Tat ereignete sich am 27. November vergangenen Jahres. Eine 35-jährige Laborangestellte wurde auf dem Parkplatz ihres Hauses in Juvisy-sur-Orge erschossen. Ihr Ex-Freund stellte sich kurz danach der Polizei, zog ein Geständnis aber wieder zurück. Er ist seit Dezember in Haft. Am 22. Februar wurde dann ein Nachbar der jungen Frau, ein 52-jähriger Mann, auf dem Parkplatz desselben Gebäudes erschossen.
Die Ermittler gehen von einem Einzeltäter aus, stehen jedoch vor einem Rätsel, denn alle Opfer waren polizeilich nicht bekannt. Zudem scheinen die beiden letzten Opfer in keinerlei Verbindung zu den ersten beiden zu stehen. Zeugen berichteten nach allen Bluttaten, dass der Täter auf einem Motorrad oder Motorroller geflüchtet sei.
Quelle: ntv.de, AFP/rts