Unterwegs von Kiel nach Litauen Personenfähre gerät in der Ostsee in Not
02.10.2018, 15:26 Uhr
Das Fracht- und Passagierfährschiff "Regina Seaways" gehört der Reederei DFDS.
(Foto: picture alliance/dpa)
Auf dem Weg von Kiel ins litauische Klaipèda muss eine Fähre mit 335 Menschen an Bord einen Notruf absetzen. Das litauische Militär berichtet von einer Explosion - doch die Reederei dementiert. Es handele sich um eine technische Panne. Verletzte gibt es nicht.
Eine Personenfähre mit 335 Menschen an Bord muss nach einer Panne in der Ostsee abgeschleppt werden. Das Schiff fährt unter litauischer Flagge. Über die Ursache ist bisher nichts bekannt. Zunächst hatte es geheißen, die Fähre sei in Brand geraten. Sprecher der Reederei DFDS erklärten dagegen, es handele sich lediglich um ein technisches Problem im Maschinenraum. "Es gab eine Vibration und Rauch, aber kein Feuer", hieß es.
Nach Informationen der litauischen Nachrichtenseite "Delfi" wurden auch keine Verletzten gemeldet. "Alle Menschen sind gesund, an Bord gibt es keine Panik", sagte Eugenijus Valikovas von der Seenotrettung dem Blatt. Das Schiff wurde von einem Schlepper in den Hafen von Klaipèda gezogen. Mit rund fünf Stunden Verspätung kam sie am späten Abend in dem Hafen an.
Der litauische Premierminister Saulius Skvernelis schrieb auf Facebook, es handele sich um die "Regina Seaways" - eine Fähre, die 2010 gebaut wurde und der dänischen Reederei DFDS gehört. Sie sei auf dem Weg von Kiel ins litauische Klaipèda gewesen, hieß es. Auf ihrer Reise hatte sie gerade die Ostseeinsel Bornholm passiert und war noch rund 110 Kilometer von Klaipèda entfernt, als es die Panne im Maschinenraum gab.
Russische Medien schrieben unter Berufung auf örtliche Behörden, dass vier bis fünf Meter hohe Wellen die Arbeiten erschwert hatten. Der Besatzung war es gelungen, einen Dieselgenerator in Gang zu setzen, um die Räume in der Fähre zu lüften. Außerdem wollte die Crew versuchen, einen Motor zu starten, damit das Schiff nicht länger manövrierunfähig ist. Der Einsatz wird nach Angaben der Seenotrettung von den russischen Behörden in Kaliningrad geleitet.
Das litauische Militär hatte zunächst die Information verbreitet, das Feuer sei durch eine Explosion im Maschinenraum ausgelöst worden. Dies bestätigte sich nicht. Die Fähre habe gegen 12.45 Uhr (MESZ) einen Notruf abgesetzt. Ein Sprecher der litauischen Luftwaffe hatte erklärt, ein Helikopter sei unterwegs zur Unglücksstelle. Weitere würden bei Bedarf bereitstehen. Nun erklärte das litauische Verteidigungsministerium, der Brand sei gelöscht worden.
Zudem sind laut Militär vier Kriegsschiffe unterwegs zu der Fähre, um bei der Evakuierung zu helfen. So lange könne man die Passagiere nicht an Bord belassen, sagte ein DFDS-Sprecher. Weil die Wetterbedingungen schlecht sind, gestalte sich die Evakuierung jedoch schwierig.
Quelle: ntv.de, jug/rts/dpa