Opfer befreit sich selbst Polizei fahndet nach Entführer
08.10.2012, 11:51 UhrVöllig unterkühlt und mit den Kräften am Ende spricht ein Geschäftsmann aus Brandenburg einen Passanten an. Er sei entführt worden, berichtet er, und habe sich selbst befreien können. Wie sich später herausstellt, verbringt der 51-Jährige zuvor zwei Tage in den Händen seines Peinigers. Der Täter ist noch nicht gefasst.
Die Polizei in Brandenburg ist auf der Suche nach einem Entführer. Der Mann soll am Freitag einen 51-jährigen Geschäftsmann im Landkreis Oder-Spree in seine Gewalt gebracht haben. Zwei Tage später gelang dem Opfer die Flucht.
Wie die Polizei berichtet, wendete sich der Entführte am Sonntagmorgen in einem nicht näher bezeichneten Ort an einen Passanten und bat ihn um Hilfe. Dieser informierte per Notruf die Polizei.
Die Fahndung nach dem Täter läuft. Er war in das Haus des Opfers eingedrungen, feuerte einen Schuss in die Decke ab und forderte Geld von der Ehefrau des Mannes. Dann entführte er den 51-Jährigen. Auch der kleine Sohn der Familie sah die Tat mit an.
Bevor er flüchtete, wies er die Frau an, die Polizei nicht zu informieren. Sollte sie sich daran nicht halten, drohte er damit, den Mann "zum Krüppel" zu schießen und sich den Jungen zu holen, so die Polizei.
Die Frau hielt sich nicht an die Anweisung. Unbemerkt von der Öffentlichkeit begann eine intensive Suche nach dem Mann. "Leben und Gesundheit des Opfers hatten dabei oberste Priorität", so ein Polizeisprecher. Bis zu 300 Beamte waren rund um die Uhr im Einsatz. Unterstützung erhielten die Ermittler aus Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt. Die Familie wurde betreut.
Der Geschäftsmann konnte sich schließlich befreien, obwohl er gefesselt war. Er sei nach seiner Flucht unterkühlt gewesen und werde ärztlich betreut, hieß es. Es gehe ihm den Umständen entsprechend gut.
Quelle: ntv.de, tes/dpa