Nach 27.000 km zu Fuß Russen stoppen Weltwanderer
14.04.2006, 10:00 UhrDer britische Weltumwanderer Karl Bushby ist nach mehr als sieben Jahren zu Fuß unterwegs an der russischen Bürokratie gescheitert.
Ein Gericht auf der fernöstlichen Tschuktschen-Halbinsel (Tschukotka) gegenüber von Alaska ordnete am Freitag die Ausweisung Bushbys und seines amerikanischen Begleiters Dimitri Kieffer an, obwohl beide ein gültiges Einreisevisum besitzen. Die beiden waren über die zugefrorene Beringstraße nach Russland gelangt. Sie hatten es aber versäumt, sich in der fast menschenleeren Region bei einem Grenzposten registrieren zu lassen.
Wegen unerlaubter Grenzüberschreitung müssen die beiden zudem jeweils 2.000 Rubel (60 Euro) Strafe zahlen, wie das Gericht nach Angaben der Agentur Interfax entschied. Bushby und Kieffer hatten nach eigenen Angaben wegen Tauwetters ihre Route ändern müssen. Sie sollen so schnell wie möglich von der Stadt Anadyr mit einem Charterflugzeug zurück nach Alaska fliegen. Nicht einmal einen neuen Einreiseversuch dürfen Bushby und Kieffer starten: Nach Angaben des russischen Fernsehsenders NTW verfügte das Gericht auch ein fünfjähriges Einreiseverbot für die Abenteurer.
Der ehemalige Fallschirmjäger Bushby war im November 1998 an der Südspitze Chiles zu seiner Weltumwanderung aufgebrochen. Er hat Süd- und Nordamerika durchquert und bislang insgesamt 27.000 Kilometer zurückgelegt. Der Mittdreißiger plante, über Russland, die Mongolei, Kasachstan und wieder Russland nach Westeuropa zu gelangen und durch den Euro-Tunnel seine Heimat zu erreichen.
Quelle: ntv.de