Panorama

Umgang mit Loveparade-Katastrophe Sauerland räumt Fehler ein

Sauerland wurde im Oktober 2010 Opfer einer Ketchup-Attacke. (Archiv)

Sauerland wurde im Oktober 2010 Opfer einer Ketchup-Attacke. (Archiv)

(Foto: dpa)

Knapp ein Jahr nach der Loveparade-Katastrophe in Duisburg hat Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) Fehler im Umgang mit den Angehörigen der Opfer und den Verletzten zugegeben. "Die Übernahme moralischer Verantwortung, sich bei den Angehörigen der Opfer zu entschuldigen", das hätte von ihm kommen müssen, sagt Sauerland in einer Fernseh-Dokumentation, aus der die "Zeit" vorab berichtete.

Ein kleines Mädchen legt am gerade eingeweihten Denkmal Blumen nieder.

Ein kleines Mädchen legt am gerade eingeweihten Denkmal Blumen nieder.

(Foto: dapd)

Es tue ihm unendlich leid, dass er dies nicht sofort getan habe, sagte Sauerland mit Blick auf die von vielen nach dem Unglück erwartete Entschuldigung.

Während der Loveparade am 24. Juli 2010 war am überfüllten Zugangstunnel zum Veranstaltungsgelände in Duisburg eine Massenpanik ausgebrochen. 21 junge Menschen starben, mehr als 500 wurden verletzt. Im Zusammenhang mit der Katastrophe ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Verdachts der fahrlässigen Tötung und Körperverletzung gegen Mitarbeiter der Stadt Duisburg, des Veranstalters Lopavent und der Polizei. Sauerland ist bislang nicht darunter.

Sauerland war nach der Loveparade in die Kritik geraten, weil er als Leiter der genehmigenden Behörde und als Stadtoberhaupt die Verantwortung für das Unglück von sich gewiesen hatte, einen Rücktritt ablehnte und sich bei den Opfern auch nicht entschuldigte. Auf die Frage, ob er geglaubt habe, er werde bei einer Entschuldigung automatisch für alles verantwortlich gemacht, sagte Sauerland nun: "Ja, bis hin zur juristischen Verantwortung. Und das hat dazu geführt, dass man sprachlos wurde." In Duisburg sammeln Bürger derzeit Unterschriften für eine Abwahl von Sauerland.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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