Panorama

Unglückskapitän will wieder ans Steuer Schettino darf nicht mehr aufs Meer

Schettino muss sich vor Gericht verantworten. Sein Ruf ist ohnehin ruiniert.

Schettino muss sich vor Gericht verantworten. Sein Ruf ist ohnehin ruiniert.

(Foto: REUTERS)

Vor 20 Monaten kollidiert seine "Costa Concordia" mit einem Felsen - der Kreuzfahrer schlägt Leck und kippt. Kapitän Schettino werden schwere Fehler vorgehalten. Er soll sich einfach aus dem Staub gemacht haben. Zurück auf die Kommandobrücke will er trotzdem.

Der Unglückskapitän der "Costa Concordia" darf nun auch offiziell keine Schiffe mehr steuern. Rund anderthalb Jahre nach dem Kentern des Kreuzfahrtschiffs entzog das italienische Verkehrsministerium Francesco Schettino die Erlaubnis zum Steuern von Schiffen.

Eine entsprechende Anordnung habe Verkehrsminister Maurizio Lupi bereits Ende Juni oder Anfang Juli unterzeichnet, berichtete die Zeitung "La Stampa" online. Damit sei es Schettino bis auf Weiteres verwehrt, sich seinen im Januar geäußerten Wunsch zu erfüllen, wieder auf einem Schiff das Kommando zu übernehmen.

Die "Costa Concordia" hatte am 13. Januar 2012 bei einem riskanten abendlichen Manöver einen Felsen gerammt und war nur wenige Meter vor der Toskana-Insel Giglio in Schieflage geraten. Bei dem Unglück starben 32 Menschen, unter ihnen zwölf Deutsche.

Nächster Gerichtstermin steht bevor

In den Medien wurde Schettino als "Kapitän Feigling" und "Italiens meistgehasster Mann" tituliert. Er hatte das havarierte Schiff verlassen und war trotz mehrfacher Aufforderung der Hafenbehörde nicht an Bord zurückgekehrt, während die meisten Passagiere noch festsaßen. Daher muss sich der Kapitän seit Juli wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung, Verursachung von Umweltschäden und Verlassen eines Schiffes in Seenot vor Gericht verantworten. Am Montag wird der Prozess in Grosseto fortgesetzt.

Erst vor wenigen Tagen richteten sich die Kameras erneut auf die "Concordia": In einer spektakulären Aktion richteten Spezialisten das Schiff auf. Im kommenden Jahr soll es dann abgeschleppt werden. Solange bleibt das Wrack vor der Insel Giglio liegen.

Quelle: ntv.de, jtw/AFP

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