Neues Detail zum Unfallhergang Schumachers Helm soll zerbrochen sein
31.12.2013, 08:46 Uhr
Noch immer keine Entwarnung: Das Bangen um Michael Schumacher geht weiter. Nach seinem Skiunfall in den Alpen liegt der Rennfahrer im künstlichen Koma. Die Ärzte äußern sich erneut zum Zustand des Formel-1-Rekordweltmeisters.
Die Universitätsklinik in Grenoble will in einer Pressekonferenz neue Informationen zum Gesundheitszustand von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher bekanntgeben.
Nach "Bild"-Informationen war bei dem Aufprall Schumachers Ski-Helm gebrochen. Dies berichtete das Blatt und zitierte einen Retter mit den Worten: "Als wir zur Unfallstelle kamen, war sein Helm gespalten." Auch die Nachrichtenagentur AFP berichtete darüber und berief sich auf die Unfallermittler. Eine offizielle Bestätigung gab es dazu nicht. Einer der Retter sagte der "Bild" zudem, dass viel Blut zu sehen gewesen sei.
Am Montag hatten die Ärzte in der französischen Stadt berichtet, der 44 Jahre alte Schumacher sei in ein künstliches Koma versetzt worden. Die Situation nach Schumachers schwerem Skiunfall am Sonntag sei weiterhin "außerordentlich ernst". Der Kerpener habe "im Gehirn weit verbreitete Verletzungen" erlitten. Die behandelnden Ärzte sprachen von Blutergüssen und Prellungen im Gehirn.
Ohne Helm hätte er es nicht geschafft
Der siebenmalige Formel-1-Champion darf nur von seiner Familie besucht werden. Vor dem Krankenhaus in Grenoble warteten weiterhin Fans des Rekordweltmeisters auf bessere Nachrichten zum Gesundheitszustand.
Mehrfach betonten die Ärzte in Grenoble, dass die Lage sehr kritisch sei. Über die Überlebenschancen könne man nichts sagen, erklärten die Mediziner. Der Unfall am Sonntagvormittag auf einer nicht markierten Piste in Méribel habe sich mit hoher Geschwindigkeit ereignet, betonten die Ärzte angesichts der Schwere der Kopfverletzungen. "Sein Helm hat ihn geschützt. Jemand, der diesen Unfall ohne Helm gehabt hätte, hätte es wohl nicht bis ins Krankenhaus geschafft", sagte der Leiter der Anästhesie-Abteilung, Jean-François Payen.
Schumacher sei mit der rechten Seite aufgeprallt und nach dem Unfall zwar ansprechbar, aber verwirrt gewesen. Er habe eine Blutung zwischen Gehirn und Schädeldecke gehabt. Schumacher wurde am Sonntag umgehend operiert. Es werde alles unternommen, um den Druck im Gehirn nicht ansteigen zu lassen, sagten die Ärzte weiter.
Uniklinik Grenobles gehört zu den besten
Die Anteilnahme für Schumacher reißt derweil nicht ab. Auch der ehemalige US-Präsident Bill Clinton ist mit seinen Gedanken bei ihm. "Denke heute an Michael Schumacher und bin dankbar, für alles, was er für die Clinton Foundation und andere gemacht hat", schrieb Clinton beim Kurznachrichtendienst Twitter. "Ich bete für ihn und seine Familie." Der spanische Fußball-Nationalspieler Cesc Fabregas vom FC Barcelona twitterte: "Alle Kraft für #MichaelSchumacher, wir sind alle bei Dir".
Das Trauma-Zentrum der Klinik von Grenoble, wo der siebenfache Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher auf der Intensivstation liegt, zählt zu den besten Einrichtungen dieser Art in Frankreich. Das 2007 gegründete Zentrum am Fuße der Alpen nimmt jährlich rund 1200 Verletzte auf. Jeder Fünfte davon ist ein Opfer von Bergunfällen - im Winter Ski- oder Snowboard-Unfälle, im Sommer Abstürze beim Bergsteigen oder Wandern.
Das hochspezialisierte Trauma-Zentrum, in dem Neurochirurgen, Radiologen, Anästhesisten und weitere Ärzte zusammenarbeiten, ist Teil der Uni-Klinik von Grenoble (CHU) und des Klinik-Unfall-Netzes Nord-Alpen (RENAU). In der diesjährigen Krankenhaus-Rangliste des Magazins "Le Point" belegten die Trauma-Notaufnahme und die Neurochirurgie von Grenoble den Platz zwei in ganz Frankreich.
Ziel der Trauma-Spezialisten von Grenoble ist es laut ihrer Homepage nicht nur, das Überleben des Patienten zu sichern, sondern auch die Folgeschäden so gering wie möglich zu halten. Sie erinnern jedoch auch daran, dass "Traumata die Hauptursache für Todesfälle bei Erwachsenen unter 35 Jahren sind".
Quelle: ntv.de, vpe/dpa/AFP