"Der mutigste Mann der Welt" Springt Baumgartner mit Ban?
24.10.2012, 07:59 Uhr
Gerade erst springt Extremsportler Felix Baumgartner aus einer Höhe von fast 40 Kilometern aus dem Weltall hinab in die Tiefe. Jetzt hat der Weltrekordler schon wieder neue Pläne, gemeinsam mit dem UN-Generalsekretär. Von Nachahmern lässt er sich unterdessen nicht beeindrucken.
Extremsportler Felix Baumgartner will UN-Generalsekretär Ban Ki Moon das Fallschirmspringen beibringen. "Hier ist ihre Chance. Ich bringe ihnen bei, wie man Fallschirm springt", sagte Baumgartner bei einem kurzen Empfang bei den Vereinten Nationen in New York. Ban hatte dem 43-Jährigen zuvor erzählt, dass er das noch nie gemacht habe. Er gratulierte dem Österreicher zu seinem Erfolg und nannte ihn den "mutigsten Mann der Welt".
Ban habe Baumgartners waghalsigen Rekordsprung vor zehn Tagen aus der Stratosphäre wie Millionen andere Menschen am Fernseher verfolgt, sagte Ban. "Ich dachte, mir würde das Herz stehen bleiben." Ob er jedoch auch das Angebot einer Fallschirm-Stunde annahm, blieb unklar.
Der Held auf Medientour
Baumgartner hatte bei seiner Aktion in 39 Kilometern Höhe gleich drei Rekorde gebrochen: Der Sprung markiert den höchsten Absprung eines Fallschirmsprungs, den tiefsten freien Fall und die größte im freien Fall erreichte Geschwindigkeit. Baumgartner ist nach seinem Stratosphären-Sprung derzeit in New York auf Medientour. Sein Rekordsprung habe ihm nicht wirklich Spaß gemacht, sagte er gegenüber dem Fernsehsender ntv. "In dem Moment, in dem ich aus der Kapsel gestiegen bin, war ich sehr geschwächt und dann ging’s erst richtig los. Dann kam dieser sehr, sehr schwierige Sprung. Und es ist mir gelungen ihn zu meistern und darüber bin ich sehr, sehr froh."
Baumgartner bekräftigte inzwischen seine Rückzugspläne. Weitere Sprünge habe er nicht geplant, sagte der Salzburger. "Ich habe sehr viel erlebt in den letzten 25 Jahren, habe mich immer an meinen Grenzen bewegt und ich glaube, es ist Zeit aufzuhören und andere Dinge zu machen. Diesen Sprung kann ich nicht toppen." Bei seinem Treffen habe er mit Ban gesprochen, "wie man Jugendliche und Frauen inspirieren" könne. Er sei bereit, sich für eine Initiative der UNO zu engagieren. Zunächst wolle er sich auf seine Ausbildung als ziviler Hubschrauberpilot konzentrieren und in Österreich, der Schweiz und den USA beim Bergen von Menschen und der Bekämpfung von Bränden helfen.
"Das ist Trittbrettfahrerei"
Baumgartners Sprung zieht offensichtlich auch Nachahmer an. Gleich zwei ältere Herren wollen den Rekordsprung übertrumpfen. Sowohl der französische Fallschirmspringer Michel Fournier als auch der britische Milliardär Richard Branson wollen nach Medienberichten höher hinaus, um tiefer fallen zu können.
Von solch einem spektakulären Sprung träumt Fournier seit Jahrzehnten. Er erforschte die Sicherheit von Astronauten bei Sprüngen aus extremer Höhe. Nach Berichten französischer Medien will er nun bis Mai genügend Geld für das Abenteuer sammeln. Fournier scheiterte bisher bei Rekordversuchen. 2008 schwebte die Ballonkapsel, aus der er abspringen wollte, aus ungeklärten Gründen ohne ihn davon. Milliardär Branson will laut "Bild"-Zeitung aus seinem privaten Raumschiff in 120 Kilometern Höhe abzuspringen. Der Gründer des Medienimperiums Virgin ist bekannt für seine spektakulären Aktionen.
Was Baumgartner davon hält? Der Österreicher bezeichnete die Idee von Branson als "lächerlich". "Ich habe fast das Gefühl, das ist Trittbrettfahrerei", sagte er gegenüber n-tv. "Die Welt hat gesehen, wie schwierig es ist, dort raufzukommen und wieder runterzufallen. Aus der dreifachen Höhe ist es absolut unmöglich und fast schon lächerlich."
Quelle: ntv.de, cro/dpa/AFP