Panorama

16 Monate allein auf dem Pazifik Stimmt die Geschichte des Schiffbrüchigen?

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Die Odyssee des Mannes, der angeblich über ein Jahr alleine in einem kleinen Boot auf dem Pazifik trieb, gibt Rätsel auf. Der Fischer ist in erstaunlich guter Verfassung. Behörden und Experten hinterfragen die Version, die der Mann erzählt.

Wie viel von der Geschichte, die der mexikanische Fischer erzählt, stimmt, ist bislang noch nicht klar.

Wie viel von der Geschichte, die der mexikanische Fischer erzählt, stimmt, ist bislang noch nicht klar.

(Foto: AP)

Der nach angeblich monatelanger Odyssee auf dem Meer an Land gespülte Fischer ist offenbar in bemerkenswert guter Verfassung. Das hat Fragen über den Wahrheitsgehalt seiner Geschichte aufgeworfen. "Wir haben noch keine Gelegenheit gehabt, seine Geschichte zu verifizieren", sagte der Außenminister der Marshall-Inseln, Gee Bing, dem australischen Sender ABC. Der Mann sei in der Hauptstadt Majuro schon aus dem Krankenhaus entlassen worden und warte auf seine Heimreise.

Auf einem Video, das der Sender CNN aus Majuro zeigte, ist ein Mann mit wildem Haar und Bart, aber nach allem Anschein gut genährt zu sehen. Er geht, gestützt auf einen Pfleger, auf wackligen Beinen eine Schiffsplanke hinab. "Er ist sicherlich in einer deutlich besseren Verfassung, als man nach so einer Tortur erwartet hätte", sagte der US-Botschafter Thomas Armbruster dem Sender CNN.

Der Mann sagt, er sei Jose Alvarenga, 37 Jahre alt, und spreche nur Spanisch. Ein Mann aus El Salvador dieses Namens habe lange in Mexiko gelebt, bestätigten dort die Behörden. CNN sprach in El Salvador mit Julia Alvarenga, die sagte, sie habe immer gewusst, dass ihr Sohn noch lebe. Der Mann telefonierte auch mit einem Bruder in den USA.

Hatte der Fischer "schlicht Glück"?

Experten sind sich uneinig, ob die Geschichte des Mexikaners stimmen kann. Der Hautarzt Dir Meyer-Rogge sagte der "Bild"-Zeitung, der Mann sehe nicht so aus, wie man es nach einem Jahr auf dem Meer erwarten würde. "Wer so lange der Sonne ausgesetzt ist, bekommt immer wieder Sonnenbrand, Blasen entstehen, am Ende ist die Haut dunkelbraun, gegerbt", sagt der Mediziner. Bei der Frage nach Stürmen auf Hoher See sagte ein anderer Fachmann der Zeitung, der Fischer habe offenbar schlicht Glück gehabt, nicht in einen schweren Sturm zu geraten zu sein.

Der Mann war nach eigenen Angaben Ende 2012 in Mexiko zum Fischen gegangen und abgetrieben worden. Vergangene Woche tauchte er rund 12.500 Kilometer weiter westlich im Südpazifik mit seinem beschädigten Boot und nur noch mit einer zerfetzten Unterhose bekleidet auf dem Ebon-Atoll der Marshall-Inseln auf.

Quelle: ntv.de, fma/dpa

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