Nach Aufrichtung des "Costa-Concordia"-Wracks Taucher suchen nach Vermissten
24.09.2013, 13:49 Uhr
Das aufgerichtete Wrack der "Costa Concordia".
(Foto: dpa)
32 Menschen sterben, als das Kreuzfahrtschiff "Costa Concordia" auf einen Felsen läuft und kentert. Zwei Passagiere werden noch immer vermisst. Nachdem das Wrack aufgerichtet worden ist, suchen nun Spezialtaucher nach ihnen.
Als das Wrack der "Costa Concordia" gehoben wurde, konnten die Angehörigen von zwei Opfern der Schiffskatastrophe wieder Hoffnung schöpfen. Denn zwei Menschen, ein Mann und eine Frau, werden noch vermisst. Dass sie überlebt haben, ist unwahrscheinlich, doch jetzt könnte eine erneute Suche nach den beiden endlich Gewissheit bringen. So befinden sich Gänge, die zuvor wie tiefe Schluchten wirkten, nun wieder in der Horizontalen. Schwer zugängliche Bereiche gibt es im Wrack aber noch immer.
Spezialtaucher haben nun mit der Suche nach den beiden begonnen. Das Team, das die Aufrichtung des Kreuzfahrtschiffs vor der italienischen Insel Giglio vergangene Woche verantwortet hatte, habe das Wrack als sicher befunden und grünes Licht für die Suche nach den Leichen gegeben, sagte eine Sprecherin des Zivilschutzes. Fernsehbilder zeigten Taucher der Küstenwache und andere Einsatzkräfte bei der Arbeit. Sie sollten das Wrack zunächst auf mögliche Risiken untersuchen.
Bei den im Schiff vermuteten Leichen handelt es sich um die italienische Passagierin Maria Grazia Tricarichi und den indischen Schiffskellner Russel Rebello. Die Suche konzentrierte sich auf Brücke 4, wo die Vermissten vor der Havarie des Kreuzfahrtschiffs am 20. Januar 2012 zuletzt gesehen worden waren. Mit 4229 Menschen an Bord war die "Costa Concordia" bei einem riskanten Manöver auf einen Felsen aufgefahren und anschließend gekentert. Bei dem Unglück starben 32 Menschen, darunter zwölf Deutsche.
Das Wrack soll auch auf technische Probleme hin untersucht werden – das fordern die Anwälte des Unglückskapitäns Francesco Schettino, der in Grosseto, eine Stadt unweit der Insel Giglio, vor Gericht steht. Er muss sich wegen fahrlässiger Tötung in mehreren Fällen und Verursachung von Umweltschäden verantworten. Außerdem wird ihm vorgeworfen, dass er das Schiff verließ, als es in Seenot geraten war. Er selbst weist die Schuld von sich. Der indonesische Steuermann sei für das Unglück verantwortlich, sagt er.
Quelle: ntv.de, vpe/AFP