Sperrungen im Europaviertel Terrorverdacht alarmiert Brüssel
10.06.2015, 01:47 Uhr
Europaflaggen vor dem Gebäude der EU-Kommission in Brüssel: Vor dem EU-Lateinamerika-Gipfel wollen die Sicherheitsexperten kein Risiko eingehen.
(Foto: REUTERS)
Aufregung im politischen Zentrums der Europäischen Union: Im Herzen der belgischen Hauptstadt riegeln Sicherheitskräfte am Abend das Europaviertel großräumig ab. Sprengstoffexperten überprüfen einen verdächtigen Wagen.
Eine Bombendrohung hat am Vorabend des EU-Lateinamerika-Gipfels den Verkehr im Brüsseler Europaviertel vorübergehend zum Erliegen gebracht. Auf einem Parkplatz des Europäischen Rates wurde ein verdächtiger Pkw von Spezialisten der Polizei untersucht. Es sei aber kein Sprengstoff gefunden worden, teilte die Staatsanwaltschaft nach Angaben der belgischen Nachrichtenagentur Belga in der Nacht mit. Die Polizei hatte den Bereich zwischenzeitlich abgeriegelt und den Bahn- und Autoverkehr vorübergehend gestoppt.
Den Berichten lokaler Medien zufolge war der Bombenalarm gegen 21.30 Uhr im Europaviertel rund um die Metro-Station Schuman ausgelöst worden. Dort befinden sich der Sitz der EU-Kommission sowie des Europäischen Rates. Auslöser war demnach ein verdächtiges Auto, das auf dem Parkplatz des Europäischen Rates abgestellt worden war. Bombenexperten hätten vor Ort festgestellt, dass es sich um falschen Alarm gehandelt habe.
Großer Sperrkreis
Aus Sicherheitsgründen entschieden sich die zuständigen Behörden, die Straßen rund um den Europäischen Rat zunächst komplett abzusperren. Sowohl die zentral gelegene Metro-Station Schuman als auch der Bahnhof Brüssel-Schuman wurden abgeriegelt. Passanten wurden aufgefordert, Abstand zu halten. Selbst der Straßenverkehr in nahe gelegenen Tunneln wurde gestoppt.
Eine Stunde nach dem Alarm wurden das Stadtviertel wieder für den Verkehr freigegeben, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Auch der Metro- und Zugverkehr lief wieder an. Am Mittwoch beginnt in Brüssel mit dem EU-CELAC-Gipfel ein Treffen von Spitzenpolitikern mit den Staats- und Regierungschefs aus 40 lateinamerikanischen Staaten und den EU-Ländern.
Quelle: ntv.de, mmo/AFP